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Veröffentlicht am 21­.04.2022

Tag der Diakonin (29. April)

„Frauendiakonat längst überfällig“

Wir sind Kirche zum „Tag der Diakonin“ 2022 (29. April 2022)

  • Forderungen nach Reform der Ämterstruktur
  • Diakonisches Amt für Frauen seit biblischer Zeit unbestritten
  • „Tag der Diakonin 2022“ in Osnabrück und online

Pressemitteilung München 21. April 2022

Zum „Tag der Diakonin 2022“ erneuert und bekräftigt die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche die Forderungen nach einer Reform der Ämterstruktur in der römisch-katholischen Kirche und nach der längst überfälligen Öffnung des Diakonat-Amtes auch für Frauen, wie sie auch auf dem Synodalen Weg diskutiert wird.

„Die Zeit drängt!“ erklärt Wir sind Kirche. Wenn die Geschlechterapartheid in der katholischen Kirche nicht endlich aufgegeben wird, versündigt sich die Kirchenleitung am Evangelium und an den Frauen, widerspricht den Menschenrechten und schadet der Ökumene. Auch die Orthodoxie kennt das Amt und will es wiederbeleben. Eine zukunftsfähige Kirche kann es nur mit einem erneuerten Amtsverständnis geben, das am dienenden Christus orientiert ist und in dem auch Frauen durch die Weihe zu allen Diensten in der Kirche beauftragt werden.

Diakonisches Amt für Frauen seit biblischer Zeit unbestritten

Diakonisches Handeln ist die Antwort auf die Nöte der Zeit. Gerade in der jetzigen Krisenzeit wird die bisherige Verweigerung der Weihe von Frauen zu Diakoninnen besonders schmerzhaft spürbar. Diakonischer Dienst bedeutet intensive Sorge und Seelsorge für die Menschen in der Verkündigung, in der Begleitung von Kranken und Sterbenden mit Spendung der Krankensalbung sowie in allen sozialen Arbeitsbereichen. All diese Aufgaben, zu denen in einem erneuerten Amtsverständnis auch die Sakramentenspendung gehört, können und sollten von berufenen und geweihten Männern und Frauen gleichermaßen getan werden.

Diakonische Dienste in der Kirche werden seit biblischer Zeit unbestritten vor allem von Frauen ausgeübt, dies allerdings überwiegend ehrenamtlich und ohne Anerkennung durch eine Weihe. Seit Einführung des Ständigen Diakonats für verheiratete Männer nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) ist die Diskussion um das Diakoninnen-Amt weltweit neu entflammt. Damals schon bedauerte das Internationale Diakonatszentrum (IDZ), dass es nicht auch gleich für Frauen eingeführt wurde. Die „Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland“ (kurz: „Würzburger Synode“, 1971-1975) hatte bereits in einem Votum an den Papst das Amt auch für Frauen gefordert, das bis heute unbeantwortet ist.

„Tag der Diakonin 2022“ in Osnabrück und online

Immer wieder wird angeführt, die Forderung nach dem Diakonat der Frau sei ein typisch deutsches Thema, hauptsächlich von Frauen vorangetrieben. Weltweit sehe es ganz anders aus. Diesem Argument will der diesjährige Tag der Diakonin entgegentreten. Der Blick soll geweitet werden auf Entwicklungen der Gesamtkirche weltweit.

Der zentrale Gottesdienst zum „Tag der Diakonin 2022“ findet in diesem Jahr am 29. April um 16 Uhr im Dom zu Osnabrück statt. Die anschließende Veranstaltung „FRAUENDIAKONAT – WELTWEIT“ wird ab 17 Uhr auch online auf dem Youtube-Kanal des ZdK übertragen. Die zentrale Feier zum Tag der Diakonin wird auch in diesem Jahr wieder gemeinsam von ZdK, KDFB, kfd und dem „Netzwerk Diakonat der Frau“ (dem auch Wir sind Kirche seit 1996 angehört) verantwortet.

Genaues Programm und weitere Informationen: diakonat.de

Hintergrund

In der Folge des Internationalen Theologischen Fachkongresses „Diakonat. Ein Amt für Frauen in der Kirche – Ein frauengerechtes Amt?“ (1.-4.4.1997 in Stuttgart-Hohenheim) wird der Gedenktag der Hl. Katharina von Siena, 29. April, seit 1997 auf Initiative des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) in Deutschland als „Tag der Diakonin“ begangen.

Die Hl. Katharina von Siena (1347 – 1380), die sich damals mit ihrer Kritik am Klerikalismus nicht zurückhielt und eine Erneuerung der Kirche forderte, wird als Schutzpatronin des Diakonats angesehen. Siehe dazu auch: de.wikipedia.org/wiki/Katharina_von_Siena. International gilt die biblische Phoebe, deren Gedenktag der 3.September ist, als Patronin des Frauendiakonats (vgl. womensordination.org).

Wir sind Kirche ist seit 1996 Mitglied im „Netzwerk Diakonat der Frau“ (www.diakonat.de), das Frauen zu Diakoninnen ausbildet, auch wenn diesen bis heute die Diakonninen-Weihe verweigert wird. Die „Aktion Lila Stola“ der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche setzt sich seit 1997 in Deutschland für die volle Gleichberechtigung der Frauen in der römisch-katholischen Kirche und einen gleichberechtigten Zugang zu allen Ämtern ein. Wir sind Kirche ist auch Mitglied bei „Women's Ordination Worldwide“ (womensordinationworldwide.org).

 

Pressekontakte Wir sind Kirche

Angelika Fromm (Wir sind Kirche Aktion „Lila Stola“), Tel: 0174-4873219, E-Mail: mariafromm@gmail.com    
Christian Weisner (Bundesteam), Tel: 0172‐5184082, E-Mail: presse@wir‐sind‐kirche.de   

Zuletzt geändert am 21­.04.2022