26.6.2013 - KNA
Weisner hofft auf Abfärben des päpstlichen Führungsstils
Weisner geht nicht davon aus, dass Franziskus in nächster Zeit Reformforderungen des Kirchen-volksbegehrens erfüllen werde; der frühere Erzbischof von Buenos Aires sei in Argentinien ein "scharfer Hund" gewesen, der sich etwa gegen eine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebens-partnerschaften gestellt habe. Weisner warnte vor einem "Obama-Effekt": Von Franziskus werde fälschlicherweise erwartet, "alles auf einmal zu richten und sämtliche Reformen sofort umzusetzen".
Für den emeritierten Tübinger Dogmatiker Peter Hünermann ist Franziskus trotz eines bescheide-nen, menschlichen Auftretens "alles andere als ein Naivling". Der Papst kenne die Kurie nach 100 Tagen besser als sein Vorgänger Benedikt XVI. nach acht Jahren. Der Wunsch des Papstes nach einer "Kirche der Armen" wurzelt aus Sicht des Theologen im Zweiten Vatikanischen Konzil und sei beeinflusst durch den damals vereinbarten so genannten Katakombenpakt, bei dem sich Bischöfe zum Eintreten für eine "Kirche der Armen" verpflichteten.
Zuletzt geändert am 26.06.2013