Angelika Fromm
Nachlese zur Lila Stola Aktion 2022, 26 Jahre nach Beginn
Die Idee, die Forderung für Geschlechtergerechtigkeit des KirchenVolksBegehrens auch mit einem Zeichen zu verdeutlichen, wurde 1996 während der 25-Jahrfeier Ständiger Diakone in Mainz erstmals umgesetzt.
Am Pfingstsamstag 2022 feierten die Ständigen Diakone ihr Jubiläum 50+1 Jahre im Mainzer Dom, für uns eine Gelegenheit, an unser Jubiläum 25 +1 Jahre LIST zu erinnern. Wie schon bei der ersten Aktion waren wir nur mit 5 Frauen anwesend, ein kleines Häuflein (der Aufrechten)... Doch vor 26 Jahren wurde aus der Lila Stola eine internationale Aktion und Bewegung, die öffentlich wahrgenommen wurde.
Inzwischen ist die Forderung nach Frauenordination durch Gruppen wie maria 2.0 „up to date“ geworden, ebenso bei vielen Gläubigen, die noch der Kirche verbunden sind. Dass sich im Bewußtsein der Gläubigen etwas geändert hat, zeigte sich Pfingstsamstag auch daran, dass unsere kleine Aktion von den meisten Klerikern, die an der Feier teilnahmen, positiv gesehen wurde und viele Gespräche geführt werden konnten.
Auch die Predigt von Bischof Peter Kohlgraf hatte einige Impulse:“….Nicht selten trägt die Ehefrau den diakonischen Dienst wesentlich mit ...50 Jahre sind Anlass neu zu denken... Es gab und gibt Veränderung, wenn auch nicht so schnell, wie manche wünschen. Gerne werde ich diese Realität- dass Frauen diesen Dienst der Christusähnlichkeit mitgestalten- als Ermutigung für für weitere Überlegungen in die Weltkirche geben. Das Thema hat Papst Franziskus selbst auf die Agenda zur Prüfung gesetzt. Es mag so sein, dass wir heute in diesem Sinne Botinnen und Boten einer neuen Zeit in der dienenden Christusähnlichkeit brauchen…..Um zu einer Kirche Jesu Christi zu werden, müssen da noch viele Schritte gegangen werden…“.
Wenn auch viele Konjunktive in der Predigt sind, so ist von unseren Reformforderungen einiges angekommen; allerdings bleibt nicht mehr viel Zeit. Dass viele Gläubige mit den Füßen abstimmen, so auch die Aktion von maria 2.0 am Nachmittag, wurde auch daran deutlich, dass der Dom nur ein Viertel von Gläubigen gefüllt war, die Mehrheit bildeten die Kleriker. Der Markt war voller Menschen, aber die meisten interessierte nicht, was im Dom vor sich ging.
Etwas hat mich persönlich doch gerührt. Einer der Diakone, der sich an unsere Rose vor 24 Jahren erinnerte, kam mit einem Blumengesteck als Dank auf mich zu. Ein ähnliches Erlebnis mit einem Priester hatte ich schon vor einigen Wochen. Einsatz lohnt sich doch…?
Zuletzt geändert am 21.06.2022