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Veröffentlicht am 27­.10.2009

31. Oktober 2009: Ökumene-Mahnwache in Augsburg

Feier des 10. Jahrestages der Unterzeichnung der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" am 31. Oktober 2009 in Augsburg

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> Aufruf zur Mahnwache
> Thesen zur Ökumene





Mahnwache "Wider die Resignation in der Ökumene" am Morgen vor dem Augsburger Rathaus, in dem das Symposium stattfindet



Kardinal Walter Kasper beim Symposium im Goldenen Saal des Rathauses Augsburg, an dem auch alle Teilnehmenden der Mahnwache teilgenommen haben





"Gemeinsames Mahl": Mittagessen aller Teilnehmenden des Symposiums in der St. Anna, in der am 31. Oktober 1999 die "Gemeinsame Erklärung" unterzeichnet wurde und die derzeit renoviert wird.









Mahnwache "Wider die Resignation in der Ökumene" am Mittag vor der Domkirche Unserer Lieben Frau beim Ökumenischen Gottesdienst



Beim anschließenden Empfang: Herbert Tyroller, Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset, Apostolischer Nuntius in Deutschland, Sigrid Grabmeier und Prof. Dr. Johannes Grabmeier (v.l.n.r.)


Weshalb wir heute hier stehen

Am 31. Oktober 1999 unterzeichneten in Augsburg der „Lutherische Weltbund“ und der „Vatikanische Rat für die Einheit der Christen“ die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“. Darin wird festgestellt, dass beide Kirchen in den Grundwahrheiten des Glaubens übereinstimmen, das Verständnis der Rechtfertigung zwar unterschiedlich, nicht aber kirchentrennend ist.

Die Erwartung, dass die von Augsburg ausgehende Botschaft zu weiteren ökumenischen Fortschritten auf dem Weg zu versöhnter Kirchengemeinschaft führen würde, erfüllte sich nicht. Den brüderlichen Umarmungen der Kirchenführer folgten keine Konsequenzen. Vollends Ernüchterung brachte die im Jahr 2000 von der römischen Glaubenskongregation unter Joseph Ratzinger verfasste Erklärung „Dominus Iesus“, in dem den aus der Reformation des 16. Jahrhunderts hervorgegangenen Kirchen das Kirchesein abgesprochen wurde. Dies hat die römische Glaubensbehörde im Juli 2007 – nun unter Papst Benedikt – erneut bekräftigt. So beschränkt sich der gegenwärtige Umgang der beiden Kirchen auf der Leitungsebene mit der Schärfung des je eigenen Profils, mit der Folge, dass die Ökumene im Zustand der Stagnation und des Rückschritts verharrt. Augenscheinliches Beispiel ist die zwar begonnene, jedoch wieder eingestellte Arbeit an einer gemeinsamen Bibelübersetzung.

Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche ist seit ihrem Anbeginn 1995 dem ökumenischen Dialog verpflichtet. Davon zeugen u.a. die beiden Gottesdienste am Rande des 1. Ökumenischen Kirchentages 2003 in der Berliner Gethsemane-Kirche mit gegenseitiger Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl. Welche Verhärtungen auf römisch-katholischer Seite noch zu überwinden sind, zeigen die hohen Strafen gegen die damals beteiligten beiden Priester.

Mit sieben Thesen „Wider die Resignation in der Ökumene“ appelliert Wir sind Kirche anlässlich des 10. Jahrestages der Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ an die Kirchenleitungen, weitere Gemeinsame Erklärungen zur Ämterfrage und zum Herrenmahlsverständnis vorzubereiten und stringent zu behandeln. Vorab und jenseits aller Klärungsbedürftigkeit wird zu achten sein, dass konfessionelle Rahmenbedingungen nicht zu wechselseitiger Ausgrenzung in der Mahlgemeinschaft führen. Als Gerechtfertigte vor Gott und getauft auf seinen Namen sind alle von Jesus selbst zu Tisch geladen, um das Mahl „zu seinem Gedächtnis“ zu feiern.

Johannes Förg/Herbert Tyroller







> Zehn Jahre „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ auf der Webseite des Lutherischen Weltbund mit Texten der Gedenkveranstaltung und des Gottesdienstes

> Unterzeichnung 1999

> Offizielle Dokumente

> "Der Einigung in der Rechtfertigungslehre müssen konkrete Schritte in der Ökumenischen Mahlgemeinschaft folgen" Wir sind Kirche-Pressemitteilung 26. Oktober 1999

Zuletzt geändert am 03­.12.2009