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Veröffentlicht am 26­.06.2014

Zur Bischofssynode 2014/2015 über die Familie

V Mitmachen beim Wir sind Kirche-Synoden-Projekt

Die deutsche KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche und die Internationale Bewegung Wir sind Kirche (IMWAC) haben den Prozess der Familien-Synode von Anfang an intensiv begleitet.
Mit der Doppelsynode hat Franziskus einen Prozess der Erneuerung und des Diskurses eingeleitet, wie es ihn seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nicht gegeben hat. Das hat große Hoffnungen geweckt. Das Schlussdokument vom 18. Oktober 2014 (das Franziskus zum "Lineamenta" der Synode 2015 erklärt hat) gab ein enttäuschendes, aber wohl realistisches Bild, das zeigt, wo die Bischöfe der Weltkirche (noch) stehen.

Nach der Synode (2014) ist vor der Synode (2015)

Jetzt wird es darauf ankommen, wieweit die Bischöfe und andere (wie z.B. die Reformgruppen) rechtzeitig bis zum zweiten Teil der Familien-Synode konkrete Reformvorschläge mutig zur Sprache bringen. Die Bischofskonferenzen haben ihre Vorschläge bis zum 15. April 2015 an den Vatikan zu senden, damit sie auf der Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode „Berufung und Mission der Familie in der Kirche und der Welt von heute“ vom 4. bis 25. Oktober 2015 in Rom beraten und entschieden werden können. Mit der von Papst-Franziskus einberufenen Doppel-Synode 2014/2015 zur "Familie" hat auch das Thema "Zulassung geschiedener Wiederverheirateter zu den Sakramenten" neue Schubkraft erhalten.

> Ordentliche Bischofssynode 2015 zur Familienpastoral
> Außerordentliche Bischofssynode 2014 zur Familienpastoral
aktualisiert
Arbeitshilfe „Familien-Synode – Das geht uns alle an!“
> bestellen oder downloaden (36 Seiten)

Brief der KirchenVolksBewegung an alle deutschen Bischöfe (9.11.2014)
> deutsch > englisch > französisch


> Internationale Bewegung Wir sind Kirche-Synoden-Projekt in Rom
V Zuschriften „Meine Erfahrungen und meine Erwartungen zur Familien-Synode“


Schreiben Sie Ihrem Bischof und anderen Stellen der Kirchenleitung, was Ihnen persönlich wichtig für die „Familien-Synode“ 2015 ist! Ihre Schreiben müssen bis 13. März 2015 bei den Bischöfen eingegangen sein, denn die Deutsche Bischofskonferenz muss ihre Stellungnahme bis zum 15. April 2015 nach Rom geben!
> Musterbrief zum Downloaden (PDF)
> Adressen der deutschen Bistümer
Gerne veröffentlichen wir Ihr Schreiben, wenn Sie eine Kopie an info@wir-sind-kirche.de schicken. Die Veröffentlichung erfolgt auf Wunsch auch anonym. Ihre Email-Adresse wird auf keinen Fall veröffentlicht.

Machen Sie mit beim Wir sind Kirche-"Synoden-Projekt"!
> Kontakt

Bitte unterstützen Sie das Wir sind Kirche-"Synoden-Projekt" auch durch Ihre Spende! Stichwort "Synoden-Projekt". Herzlichen Dank!



„Meine Erfahrungen und meine Erwartungen zur Familien-Synode“

Ausgewählte Zuschriften an die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche:



Als ich nach dem Konzil die Pastoralkonstitution las, habe ich vor Freude geweint. Ja, so liebevoll wollte von meiner Kirche angeschaut, so respektvoll behandelt werden. Und ich war stolz auf meine Kirche, dass sie so einen Text zustande gebracht hat.

Ich möchte allen, die bei der Synode mitmachen, diese wunderbare Frucht des 2. Vatikanums ans Herz legen, bevor sie nach Rom fahren.
Dann ist Gottes Geistkraft bei Euch!

Hannelore Rupp, 21.09.2014

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Ich habe keine Erwartungen an die Familien-Synode.

„Das kath. Kirchenrecht kennt keine demokratische Legitimation der Bischöfe und Kardinäle durch das Kirchenvolk und untersagt allen Klerikern Heirat und Familiengründung. Es stellt sich die Frage, welchen Wert die „Familien-Synode“ unter diesen Vorzeichen haben kann.“

Heinz Lorse, 22.09.2014

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Es wäre schön, wenn - nach den anderen großen Kirchen, einschl. den Orthodoxen - nun auch die römische die Synode einsehen würde, dass es in einer Ehe leider nun mal auch einen psychischen Tod, der die Ehe auflöst, geben kann und dass eine spätere zweite, zumindest zivil abgeschlossene Ehe akzeptiert wird!
Der Ausschluss der wiederverheirateten Geschiedenen von der Kommunion kann schon deshalb nicht richtig sein, weil bekanntlich gerade die "Kranken" die Eucharistie brauchen.

Gunther Britz, 22.09.2014

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Eheleute werden Verdächtige bleiben, keine gleichwertigen Beteiligten in Sachen Eheverständnis und –pastoral

Die Zusammenkunft über Ehe und Familie im Kontext der Evangelisierung ist wohlgemerkt eine Bischofssynode. Warum haben nur zölibatäre ältere Männer das Sagen über Ehe und Familie, wo sie darüber allenfalls theoretisieren können? So lange in der r-k Kirche das Pauluswort ignoriert wird, ist von dieser Altmännergesellschaft nichts zu erwarten: „Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, nüchtern, maßvoll, würdig, gastfrei, geschickt im Lehren, kein Säufer, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, einer, der seinem eigenen Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie soll er für die Gemeinde Gottes sorgen?" (1 Tim 3,2-6) Wann macht diese mit dem Unfehlbarkeitsbazillus infizierte und an einem Alleinvertretungsanspruch sich übernehmende Kirche den ersten Schritt zu einer leib-, frauen- und lustfreundlichen, sich jeglicher Macht immer wieder entäußernden, geschwisterlichen Kirche mit bescheiden auftretenden, im Dialog auch echt hinhörenden Amtsträgern? Jedoch, wann wären Machthaber je von sich aus auch nur mit einem Gedanken auf Machtverzicht gekommen?

Wenn alles beim Alten bleibt, dann brauchen sie sich nicht bewegen und haben ihre Schäfchen im Trockenen. „Eine jede Obrigkeit stammt von Gott!“ (Röm 13,1ff) Dieses Pauluswort haben sie unhinterfragt für all ihr Tun usurpiert. Dass Jesus Christus sich entäußert wie es extremer nicht geht (Phil 2), das singen sie feierlich als Hymnus, ohne ihn im Grunde zu beherzigen. Dass das Gesetz Christ lautet: „Einer trage des anderen Last!“ , wollen und können tragischer weise die wenigsten kapieren. Seit grauer Vorzeit ungerecht gehortetes Geld und angemaßte Privilegien mussten ihnen schon einmal aus den Händen geschlagen werden, ohne nachhaltigem Erfolg. Dass Machtverzicht freiwillig geschah, das haben sie allenfalls nach dem ausweglosen Desaster vorgeschützt. Benedikt wird als Musterbeispiel dafür einmal sicher auch noch heiliggesprochen, zumindest von bayerischen Amigo-Politikern.

Wolfgang Dettenkofer, Priester ohne Amt, 28.09.2014

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Bezüglich der anstehenden Familien-Synode in Rom wird die Katholische Kirche ihre Lehre bezüglich der Geschiedenen und Wiederverheiraten nicht ändern können, da diese sonst dem Gebot Gottes - und damit der Wirklichkeit - widersprechen würde. Die menschliche Realität - die sich im sexuellen Verhalten vieler heutiger Menschen zeigt - widerspricht eklatant der Wirklichkeit Gottes, so dass dies zu ändern nicht in der Macht der Katholischen Hirten liegt - auch nicht in der des Papstes.

Bischof Bonny, Antwerpen, bedienst sich der Populisten mit seinen scheinbaren Vorhaltungen. Es gilt: "Kehret um und bekehrtet euch, dann wird euch vergeben, das ist der Weg dieses Gottes-Menschen Jesus von Nazareth. Bischof Dr. Oster, SDB, Passau, schreibt u.a. richtig: ".. Es hilft nichts, immer wieder und vor allem immer nur all diejenigen Stellen des Evangeliums aufzuzählen, mit deren Hilfe sich die an Glaubensverlust leidende Kirche ihren netten Herrn Jesus so lange zurecht biegt, bis er endlich all den Situationen nicht mehr weh tut, die nach dem Zeugnis der Schrift trotzdem hartnäckig Sünde genannt werden. Und ja, Jesus liebt den Sünder, aber er und sein Vater hassen die Sünde! Und es hilft nichts, all die Stellen zu eliminieren oder nicht mehr zu nennen, in denen Jesus uns alle in ein entschiedenes Ja zu sich und zur Treue zu Ihm ruft, oder diejenigen, in denen er uns als Richter vor Augen gestellt wird. ..." Dr. Oster weiter: "Bischof Bonny (arbeitet) sich an dem Problem der 'Allgemeinheit des Gesetzes' und seinem Verhältnis zu konkreten Einzelfällen ab, das ja schon immer ein Problem jeder Gesetzgebung gewesen sei...." Bischof Oster zeigt den richtigen und notwendigen Weg auf den die Kirchen-Synode um die wahre Lehre zu verdeutlichen gehen muss und zeigt in seiner Antwort auf Bischofs Bonnys "Shift" die Fehleinschätzung auf, dass dies für die Katholische Kirche kein Weg sein kann, die Lehre dieses Gott-Menschen Jesus der hinfälligen Realität des Menschen anzugleichen, das wäre ein Fehllehre - "... bekehrt euch und kehrt um und glaubt an das Evangelium." Mk 1,15 - das ist der wahre Weg zu Gott.

Bischofs Osters, Passau, Antwortschreiben auf Bischof Bonnys Text, Antwerpen, zeigt wie falsch der Weg Bonnys ist. "Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben, sondern um sie zu erfüllen." Mt 5, 17f "Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe, bekehret euch und glaubt an das Evangelium." Mk 1, 15 Also, Bekehrung ist Jesu-Wort an sein Volk (laos). Es wird in Bischofs Bonny Schreiben der Glaubensverlust vieler Gläubigen deutlich, die die Folge von Gottes- und Glaubenskrise in weiten Teilen Europas ist. Viele Bischöfe leiden an Verdunkelung und verwechseln die Zeichen der Zeit mit dem gravierenden Irrtum (Irrglauben) in dem viele Menschen leben - was sie fälschlicher weise Wirklichkeit nennen - aber ihre Lebens-Realität ist, die sie ihrem nicht bekehren verdanken. "Sie machen sich ihre eigene Lehre zu ihrem Ohrenkitzel. Sie sind tot, obgleich sie leben". "Kehret und bekehret euch und glaubt an das Evangelium" - etwas anderes kann der Papst und die Bischöfe nicht meinen und wollen.

Name der Redaktion bekannt

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Wenn wir davon ausgehen, dass Gott die Liebe ist, dann müssen wir konsequenterweise auch davon ausgehen, dass eine in Gott geschlossene Ehe ein Liebesbund ist. Wenn aber zwei Menschen nicht liebes-, bindungs- und partnerfähig sind, können sie keine Liebesbund schließen, weil ein Ehehindernis vorliegt und deshalb keine gültige Ehe geschlossen werden kann.

Wenn die Eheleute nicht durch Liebe verbunden sind, dann kann ihre Ehe auch nicht gebrochen werden. Eine Ehe ohne Liebe ist m.E. keine Ehe, weil sie nicht mehr durch die Liebe Gottes verbunden ist.

Glückliche und liebesfähige Ehepartner übernehmen Verantwortung füreinander, schenken Kindern im Auftrag Gottes das Leben und bleiben einander treu, bis der Tod sie scheidet. Ich weiß wovon ich schreibe: Meine Frau und ich haben im vergangenen Monat unsere Goldene Hochzeit gefeiert. Wir haben drei Töchter und acht Enkelkinder. Ich hatte nie das Bedürfnis aus unserer Ehe auszubrechen.

Die Sexualität ist in weiten Kreisen zu einem Suchtmittel verkommen. Sie dient zur Kompensation wie jedes andere Suchtmittel, um ein verkorkstes Leben besser ertragen zu können. Dabei bleibt die Verantwortung auf der Strecke. Wenn die innere Einheit verloren geht, lebt der Mensch in Sünde, d.h. in Trennung zwischen Kopf (Geist, Vernunft, Gewissen, Verantwortung!), Herz (Seele, Liebe, Gefühle) und Bauch (Körper, Lust, Triebe!). Wer diese drei Bereiche nicht zusammenbekommt, lebt auch in Trennung (Sünde!) mit seinen Mitmenschen, mit der Natur und auch mit Gott. Er kann nicht glauben; denn glauben heißt lieben!

Die Ehe ist in erster Linie eine Herzensangelegenheit und darf deshalb nicht nur rechtlich betrachtet werden, was Männer gerne tun. Die weibliche Komponente der Liebe muss mehr in den Blick genommen werden. Aber das können nur liebesfähige Menschen und davon gibt es offenbar nicht so viele. Es wird immer noch von der Gleichberechtigung der Frauen geredet, es geht aber vielmehr um Gleichwertigkeit der Frauen mit den Männern. Solange das nicht gelingt, weil das nur unter Liebesfähigen möglich ist, wird es keinen Frieden in der Welt geben.

Seit 1981 habe ich Männer und Frauen in Gesprächskreisen für Alleinerziehende begleitet und später Menschen geholfen, ihre Depressionen, Ängste, Panikattacken, Zwänge, Süchte, Selbstverletzungen und Suizidgedanken zu überwinden. Ein besonderes Anliegen war es für mich als Seelsorger, Menschen nach Traumatisierungen durch Missbrauch und Vergewaltigung zu begleiten, um ihnen zu helfen ihre Berührungsängste loszuwerden, damit sie wieder in normalen Beziehungen leben konnten.

Doch meine Erfahrungen und Erkenntnisse interessierten weder die Psychologen noch die Theologen. Deshalb wird es keine Veränderung geben. Jesus sagte Mt 7,16: „An ihren Früchten (Taten!) werdet ihr sie erkennen!“ und nicht an ihren Worten. Ich habe meinen Frieden als Diakon erst dann gefunden, nachdem ich damit begonnen hatte, dass zu tun, wozu ich mich berufen fühlte.

Name der Redaktion bekannt
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Ich wünsche mir von der Familien-Synode, dass der Mensch mit seinen Sorgen und Bedürfnissen wieder im Mittelpunkt steht.

Die Gläubigen sollen in alle Prozesse mit einbezogen und erst genommen werden !

Die kath. Kirche muß wieder glaubwürdig werden !

Michael Wocker, 25.09.2014

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Was Ihre Auflistung zur Familiensynode betrifft, fehlt mir hier ganz konkret das Thema "Frauen". Sie wollen ja ALLEN eine Stimme geben, die unter kirchlichen Bestimmungen leiden!

Ich weiß: Frauen gehören zu "alle, die ausgegrenzt werden"!

Warum werden sie nicht explizit benannt? Frauen sind die Hälfte aller Familien. Frauen sind die Hälfte des Volkes Gottes und wesentlich mehr als die Hälfte aller aktiven und praktizierenden Katholiken. Warum ist man so vorsichtig mit dem deutlich benennen der Diskriminierung und Ausgrenzung der Frauen?

Weil sie für die zölibatären Kirchenmännern sowieso schon ein rotes Tuch sind...?

Hat jemand schon mal im Bezug auf die Familiensynode daran gedacht, dass es zum allergrößten Teil die Frauen sind, die die Familien zusammenhalten, die in den Familien den Glauben weitergeben? Eine Kirche ohne Frauen ist eine Kirche ohne Familien, ist eine Kirche ohne Kinder, ist eine Kirche ohne... Zukunft!

Glauben Sie wirklich, dass eine nächste Frauengeneration sich noch diskriminieren und ausgrenzen lässt und dann als Dank dafür so einer Kirche die Treue hält?

Ich erwarte endlich auch von den Männern in dieser Kirche, den Vätern, Ehemännern, Lebenspartnern, Freunden und Verlobten, dass sie endlich für die Frauen ihre Stimme erheben und es nicht länger hinnehmen, wie mit (ihren)Frauen in dieser Kirche umgegangen wird.

Und sollten wir, auch bei "Wir sind Kirche", nicht endlich den Satz entlarven: "Die Kirche hat einerlei Vollmacht Frauen zu Priesterinnen zu weihen"? Was drücken die Männer in der Hierarchie mit diesem Satz aus: dass SIE "Kirche" sind. Die Theologie des II. Vatikanischen Konzils aber lehrte, dass Kirche Volk Gottes ist, also Männer und Frauen sind Kirche. In diesem Fall hätten Frauen hier selber ein Wörtchen mitzureden und müssten es nicht ertragen, dass alte zölibatäre Männer bestimmen, was sie dürfen oder nicht dürfen.

Fazit: das Thema Frauen gehört mitten in der Familiensynode!

Maria Hollering-Hamers, 29.09.2014

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Geschiedene Wiederverheiratete: Die Kirche hat sich im Laufe ihrer Geschichte vielfach nicht für rigorose Positionen entschieden. Dies hat sich nach dem Konzile geändert (vgl. humanae vitae u.a.). Die Kirche sollte zu der älteren Praxis zurück kehren und bei aller Treue zur Glaubensüberlieferung sich für Positionen entscheiden, die Geschiedenen und wieder Verheirateten Verständnis entgegen bringen. Es geht nicht, dass diese beruflich diskriminiert werden und vor die Alternative gestellt werden, zölibatär zu leben oder aus der Kirche auszutreten.

Dr. Josef Müller, 01.10.2014

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Unter den Gruppen, die “unter kirchlichen Bestimmungen leiden”, sollten auch die “konfessionsverbindenden” Ehen bzw. “Mischehen” berücksichtigt werden. Deren Problemlage ist bekannt. In den Ortsgemeinden gibt es immer Katholiken, die am Gemeindeleben nicht teilnehmen können oder wollen, weil der Partner einer anderen Konfession oder Religionsge-meinschaft angehört.

Ökumenische Veranstaltungen stellen für diese Menschen die einzige und oft letzte Verbindung zu ihrer Kirche dar, sie finden jedoch nicht in allen Gemeinden in ausreichendem Maße statt (ökumenische Arbeitskreise, Taize- Andachten, Kirchenmusik usw.).

Dr. Wolfgang Lindner, 01.10.2014

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Wer sind eigentlich die Adressaten einer wie auch immer ausfallenden Bischofssynode. Im deutschsprachigen Raum gehe ich davon aus, dass sich nur ein geringer Prozent von Gläubigen überhaupt betreffen lassen wird. In meiner vierzigjährigen Tätigkeit als Priester wurde ich nie danach gefragt, was die Kirche zu Problemen der Familiensexualität meint. Allenfalls wurde ich gefragt, wenn die Entscheidungen der betreffenden Menschen schon längst gefallen waren. An diesem Verhalten wird sich sicher nichts mehr ändern.

Die Menschen, die ich kenne, sagen, dass die Kirche auf diesem Gebiet nichts zu sagen hat und dass sie sich nicht dreinreden lassen. Bevor unsere Kirche irgendwelche Entscheidungen trifft, muss sie sich überlegen, wie sie in dieser Frage für die Menschen überhaupt ein ernstzunehmender Partner werden könnte.

Thomas Morus Huber, 01.10.2014


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Eine Scheidung ist heute - anders als noch vor einer Generation! - eher die Regel als die Ausnahme.
Man mag das bedauern, aber: Diese Realitäten muss auch die Kirche zur Kenntnis nehmen - und entsprechend dem Evangelium (!) damit umgehen.

Vor diesem Hintergrund empfinde ich die Diskussion über die wiederverheirateten Geschiedenen als ziemlich bizarr. Nach meinem Eindruck können all das die meisten Christ/innen nicht mehr nachvollziehen; Nichtkatholiken verstehen es überhaupt nicht!

Es fällt auf,
- dass keine (!) christliche Kirche in Fragen der Ehescheidung so streng ist wie die römische (nicht einmal die Orthodoxen Kirchen!)
- dass kein Gebot Jesu so wörtlich und rigoros praktiziert wird wie das Scheidungsverbot (man denke etwa an die Bereiche Frieden und Armut)
- dass die kirchlichen Vorschriften ausschließlich von Männern, die selbst zölibatär leben (sollten) - also von Rechts wegen keine Ahnung von den Problemen, die eine Ehe mit sich bringen kann, haben können - gemacht wurden
- dass ganz übersehen wird, dass die Eucharistie gerade "Medizin für die Kranken" sein soll - statt Disziplinierungsinstrument für "Abweichler"

Die Diskussion leidet m.E. zudem daran, dass lediglich zitiert wird, was Jesus damals, vor 2000 Jahren, sagte - anstatt zu fragen, was er heute sagen würde. Ein solches Verfahren war, wie Helder Camara anmerkte, auch ein wesentlicher Grund für den Zusammenbruch des Kommunismus - müssen wir es genauso machen?

Ich bin allerdings sehr skeptisch, ob Rom hier ernsthaft nachdenken - und auch umdenken - wird.
Aber: Kann/will sich Rom einen weiteren "Dammbruch" leisten?

G. Britz, 06.10.2014


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Dem Bundesteam "Wir-sind-Kirche" mein herzlicher Dank für den "Offenen Brief an die Teilnehmenden des Gesprächsprozesses der deutschen Bischöfe am 12. und 13. September 2014 in Magdeburg". Das Dokument hat mich sehr bewegt, weil es mit fast in allen Punkten das ausdrückt, wasch denke und was ich gerne den tauben Kirchenoberen (Jes. 6,9 f) sagen würde.

Sie haben alles sehr diplomatisch ausgedrückt - gut so - aber auf einen "Dialog auf Augenhöhe mit dem Kirchenvolk" hoffe ich nicht mehr. Der antikonziliare Flurschaden, den die Päpste Wojtyła und Ratzinger hinterlassen haben, reicht sicher für mehrere Jahrhunderte Kirchengeschichte. Nachdem sich jüngst mehrere Kardinäle gegen einen Kurs der Barmherzigkeit gegenüber geschiedenen und wiederverheirateten Christen profiliert haben und damit Papst Franziskus widersprechen, kann man keine begründete Hoffnung haben, dass sich Reformer gegen die Ultra-Fundamentalisten in der Kurie durchsetzen könnten. Das Lehramt will uns die richtigen Gewissensentscheidungen diktieren, verhindert den Austausch mit der zeitgenössischen Theologie und verweigert interdisziplinären Austausch.

Der "Auszug" der Gläubigen aus der Institution Kirche ist sicher zum größten Anteil den Unzumutbarkeiten der Lehre zu verdanken. So machen sich Christen auf, zu finden, was Jesus zu Lebzeiten gesagt und getan hat und wie das in die weiterentwickelte Menschheit von heute zu transferieren ist - aus "Kirchenfernen" werden Jesuaner.

Wenn man die transrationalen Aussagen von Mystikern über ihre Einheitserfahrung (z.B. Ibn ´Arabi, Rumi, Eckhart, Kabir, Maharshi oder Jäger) betrachtet, muss man viele biblische Aussagen über (von) Jesus als die über einen Mystiker deuten. Manche Textstellen des NT lassen sich sogar nur so deuten und in den diesbezüglich widersprüchlichen liturgischen Texten der Messfeier finden sich auch etliche Residuen dieser Art.

Ich hoffe also, dass sich die Menschheit im Sinne der Autoren von "Gott 9.0" (Küstenmacher, Haberer) weiterentwickelt, um in die transpersonale Dimension vorzustoßen, bevor sie sich und ihren kleinen Globus durch Fundamentalismus und Egozentrismus aus dem evolutionären Geschehen - göttlichem Leben - verabschiedet hat.

"Wir sind Kirche" kann das in Rom nicht propagieren, aber vielleicht finden sich Menschen in einer Arbeitsgruppe zusammen, die daran arbeiten und das Gebet der Stille als Zielprojektion hochhalten. Junge Menschen, auch »kirchenferne«, interessieren sich wie bekannt zunehmend für spirituelle und theologische Kurse in Klöstern und Bildungszentren - siehe Benediktushof.

Dr. Philipp Bockenheimer, 08.10.2014

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Als ich in diesem Jahr wieder in die Kirche eingetreten bin, hat mich der Pfarrer gefragt, weshalb ich vor über 20 Jahren ausgetreten sei. Der Hauptgrund damals war, dass die Kirche gegen Empfängnisverhütung ist. Leider hat sich daran in der Zwischenzeit nichts geändert. Ich selber halte jedoch eheliche Treue hoch und habe jahrelang problemlos natürliche Geburtenregelung angewendet.

Dennoch wünsche ich mir von ganzem Herzen, dass die katholische Kirche den Einsatz von Verhütungsmitteln wie Kondomen erlaubt. Es gehört zur Lebensrealität in manchen Welten, dass einem nur mithilfe von Prostitution das Überleben ermöglicht wird. Wenn wir gegen solch triste Verhältnisse nichts unternehmen können, dann müssen wir wenigstens zulassen, dass sich jeder gegen ansteckende Krankheiten schützen kann. Der Verzicht auf Verhütungsmittel führt zu mehr Leid. Gottes Wille ist das nicht.

Der Planet leidet unter der menschlichen Überbevölkerung. Klimaerwärmung wird zu Landverlust führen, Landverlust kann zu Krieg führen. Krieg bringt Leid. Auch wenn das Ernährungsproblem nur ein Verteilungsproblem sein sollte, haben wir dennoch auch unseren Mitgeschöpfen gegenüber eine Verantwortung. Der Planet ist nicht nur unsere Lebensgrundlage, mit der wir sorgsam umgehen sollten, er gehört auch nicht uns allein.

Die Familie ist in vielen Dingen unersetzlich. Sie ist aber nicht der einzige Quell sozialer Wärme. Das 1. Gebot im christlichen Glauben ist die Liebe, und die sollte auch über die Familie hinausgehen.

Name der Redaktion bekannt

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Die derzeitige Diskussion in den Medien scheint sich auf die Frage "was tun mit den wiederverheirateten Geschiedenen" festzufressen. Das greift viel zu kurz und läßt kaum Aussicht auf eine zufriedenstellende Lösung zu. Erst wenn in unserer Kirche ein brauchbares Frauen-, Familien- und Priesterbild existiert, wird es auch vernünftige Lösungen geben.

Diesen Zusammenhang versuchte ich in meiner Fragenbeantwortung darzustellen, die ich Ihnen beilege. Solange Rom nicht wahrnimmt, welchen Schatz der verheiratete Priesterstand in der Kirche darstellt (in der kath. Kirche nur in Rudimenten in den unierten Gruppen und im verheirateten Diakonstand vertreten; sowohl Orthodoxe, Altorientalen und Anglikaner sind da viel besser dran), wird auch Roms Zugang zu Familien- und Frauenfragen höchst abgehoben und stümperhaft ausfallen.

In diesem Sinne darf ich Ihnen meine Fragenbeantwortung beilegen und-der Hoffnung Ausdruck verleihen, daß Lösungen nicht an der Oberfläche bleiben (irgendwelche Ausnahmen für "Geschiedene"), sondern ein zweites Mal und diesmal besser Verheiratete dann auch wirklich als "Verheiratete" anerkannt werden. Kurz: Die über Jahrtausende bewährte diesbezügliche Praxis der Ostkirchen auch in Rom einführen, ggf. in einer Übergangsphase zuerst in den katholischen Ostkirchen (Unierten).
Kath.Fragebogen 2013/14
l.a) Die Lehren der Bibel sind bei praktizierenden Christen, bekannt; die kirchlichen Lehrschreiben meist nur in dem Maß, wie sie über die Medien verlautbart wurden. "Heranbildung zum Familienleben" müsste in ersten Ansätzen in der Firmvorbereitung, ansonsten in erster Linie in der Ehevorbereitung erfolgen. Mit der "Pillenenzyklika" und den darauf folgenden Lehrentscheidungen hat die Kirche ihre Bodenhaftung im Volk verloren; die Lehre eines Vereines alter zölibatärer Männer wird in Ehe- und Familienfragen als höchst inkompetent empfunden.
b) Dementsprechend wird die Lehre auch in den wenigen Fällen, wo sie bekannt ist, nicht nur nicht angenommen, sie wird ignoriert. Die Umsetzung in die Praxis ist so gut wie unmöglich, da die Lehre völlig praxisfern ist. Beispielsweise sind zahlreiche "Verkehrsunfälle" bei der Rotzer-Methode bekannt geworden; selbst der uns persönlich bekannte Dr.Rotzer hat selbst einen "gebaut".

c) Seelsorger, die wirklich Einblick in die Nöte der ihnen anvertrauten Gläubigen haben, wissen das und sind daher gut beraten, wenn sie bei der "Verbreitung" der Lehre äußerst zurückhaltend sind, damit diese Lehre nicht zu einer Gläubigenvertreibung ausartet.

d) Die Reduktion der kirchlichen Lehre auf den journalistisch geprägten Begriff "Pillenenzyklika" hat dazu geführt, daß beim Aufkommen des Themas der kirchlichen Ehe- und Familienlehre die Rollläden sofort heruntergehen und daher auch die wertvollen Teile dieser Lehre keine Chance auf Verbreitung haben. Die Familien der Gegenwart - egal ob intakt oder Patchwork - müssen erst einmal dort abgeholt werden, wo sie stehen, und das hat mit dem traditionellen christlichen Familienbild nur sehr wenig zu tun, da sich das Bild der Familie in den letzten Jahren von Grund auf verändert hat. Auch für den außerkirchlichen Bereich gilt: Die Lehre wird ignoriert.
2.3.) Der Begriff des Naturrechts wird wenig in Anspruch genommen; auch ist der traditionelle Naturbegriff kaum mehr tragfähig. Moderne Anthropologien schreiben der Menschen"natur" sogar ausdrücklich "Künstlichkeit" zu: Es ist eben gerade die menschliche "Natur" dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht natürlich, sondern künstlich ist (vgl. natürliche Künstlichkeit nach Plessner).

b) Allenfalls versuchen moderne Biobewegungen, das Leben wieder naturnäher zu gestalten, aber bei den zoologischen Vorbildern für Ehe und Familie gibt es bekanntlich nichts, was es nicht gibt: damit kann fast jedes partnerschaftlich-familiäre Modell gerechtfertigt werden.

c) Das Naturrecht wird einfach als nicht mehr zeitgemäß links liegengelassen. Man macht, was man für richtig hält.

d) Getaufte "Ungläubige" sind eine tragische Katastrophe. Man müßte einfühlsam nach Glaubensrudimenten suchen und an diesen ansetzen, um zu einem Minimalverständnis von "Sakramentalität" (griechisch "Mysterion") zu gelangen. Ohne dieses Minimalverständnis hat die christliche Eheschließung, die ja die gegenseitige Spendung des Sakraments durch die Eheleute einschließt, wohl wenig Sinn.
3.a) Ich kann nur von meiner eigenen Ehevorbereitung vor über 40 Jahren sprechen, die auf mich eher etwas ironisch wirkte (etwa: "was soll ich sagen, ihr wißt es eh schon." Das beste war noch: "Zusammenhalten, Zusammenhalten!!" Bezüglich Hauskirche sind wir der hervorragenden diesbezüglichen Initiative vom damaligen Erzbischof Dr. Karl Berg gefolgt. Das Weihnachtsfest mit unseren ca.40-jährigen Kindern feiern wir immer noch nach diesen Vorgaben.

b) In der Folge haben wir auch damals moderne Gebetsformen für die Familie mit Kindern gefunden.

c) Dass den Kindern das Geschenk des Glaubens gegeben wird, liegt nicht in der Hand der Eltern. Wir haben unsere Kinder bestmöglich glaubensmäßig unterstützt, sie waren eifrige Ministranten. Jetzt sind sie nur sehr sporadische Kirchgänger, aber sie praktizieren durchaus einen christlichen Lebenswandel, auch wenn sie der "Institution Kirche" eher fern stehen.

d) Ein sehr konservativer (wenn auch sehr gebildeter) Religionslehrer hat bei uns auch aufgeschlossene Jugendliche in Scharen vertrieben.

e) Dieser Beitrag müsste wohl noch erfunden werden, da eben die r.k.Kirche in Ehe- und Familienfragen heute alles andere als glaubwürdig ist (vgl.l.a). Wenn Leute Ehe- oder Lebenskrisen haben, ist die r.k.Kirche leider oft sehr fern. Oft haken hier auch diverse Freikirchen ein, was meist mit einem Austritt aus der r.k.Kirche endet. Eine ökumenische Katastrophe!

4.ab) Sowohl Ehe auf Probe als auch freie Lebensgemeinschaften kommen hier vor, zahlenmäßig kann ich es nicht abschätzen.

c) Ebenso sind mir wiederverheiratete Geschiedene bekannt, die praktizierende Christen sind und pastoral betreut werden.

d) Die Getauften sind sich der Irregularität ihrer Situation meist schon bewusst. Einigen ist das egal; diese sind dann für die Kirche wohl verloren. Vor allem Praktizierende leiden oft erheblich darunter.

ef) Die r.k."Lösung" durch Eheannullierung halte ich für eine verlogene Praxis: natürlich weiß man später, was man vorher nicht wusste (Eheunreife etc.), aber da ist doch die ostkirchliche Praxis wesentlich ehrlicher: Wir sind fehlbare Menschen, die erste Ehe ist gescheitert. Ein neuer Partner wurde gefunden, es wird jetzt vieles besser gemacht. Ist es nicht besser, eine einjährige Trauer- und Bußzeit einzuschieben, und nach dieser Läuterung einen Neuanfang (allerdings mit weit weniger festlichem Ritus) zu wagen? Diese seit Jahrtausenden bewährte pastorale Praxis der Ostkirchen sollte ernstlich überdacht und zumindest in den unierten Kirchen wieder eingeführt werden. Diese Praxis verkündet die Barmherzigkeit und bindet die Gläubigen wieder in das kirchliche Leben ein, wo sie weiter pastoral begleitet werden.
5.a-d) Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sind mir persönlich nicht bekannt, auch selbst habe ich keine Erfahrung damit. Ich möchte dazu nur sagen, dass solche Personen oft sehr feinsinnig und gläubig sind und große Probleme mit der Diskriminierung haben, unter der sie leben. Ich zitiere Papst Franziskus: "Wer bin ich, dass ich sie verurteilen kann?" Zu beachten ist, dass das Berufsbild des zölibatären Priesters gerade für solche Männer sehr attraktiv ist und sie daher im r.k.Klerus überproportional vertreten sind. Eine glaubwürdige Pastoral in diesem Bereich ist wohl erst möglich, wenn der Pflichtzölibat gefallen ist und der Klerus zu einer entspannteren und weniger betroffenen Sicht dieser Dinge gelangt ist. Frauen-Lebensgemeinschaften fallen meist weniger auf, dafür wir es mehr Mutter-Freundin-Kind-Familien geben, da dies der Gesetzgeber ja nicht verbieten kann (falls Adoption verboten ist).

6.ab) Ich würde meinen, daß jede zweite Familie "irregulär" ist, wobei man wohl sorgfältig differenzieren müsste: Wiederverheiratete Geschiedene, Mutter-Kind-Familien mit und ohne Freund, Vater-Kind-Familien mit und ohne Freundin etc.etc.; jedes dieser Modelle wird eine andere Herangehensweise erfordern. Grundsätzlich wird die Möglichkeit dauerhafter Bindungen überhaupt zunehmend bezweifelt oder gar nicht mehr angestrebt.

cd) Deshalb ist eine Kirche, deren Amtsträger selber zölibatär leben und anderen lebenslange Einehe predigen, völlig unglaubwürdig, es sieht nach Doppelmoral aus. Verheiratete Diakone oder Priesterehepaare aus den unierten Kirchen wären noch am ehesten glaubwürdig, um Familienpastoral für die "irregulären" Familien zu betreiben. Das Hauptproblem besteht wohl darin, dass die r.k. Kirche die christliche Ehe selbst nicht lebt und daher für dieses Modell kein Vorbild darstellen kann. Auch haben sich r.k. Theologen viel zu wenig Gedanken über die sakramentale Bedeutung des Zusammenwirkens von Ehe-und Weihesakrament gemacht, wie es bei verh. Diakonen und beim verh. Priesterstand der unierten Kirchen gegeben ist. Wenn die Kirche in diesen Fragen mit sich selbst besser im Reinen ist, wird sie auch eine glaubwürdigere Sakramentenpastoral für die Familien entwickeln können.

7.a) Mit Humanae vitae nahm das Unheil seinen Lauf (vgl.la). Man müsste zumindest auf die "Mariatroster Erklärung" zurückgreifen, um wieder ein Minimum an Glaubwürdigkeit für die christliche Ehelehre zu erzielen; vielleicht ist es dazu auch schon viel zu spät: Die Kirchenleitung hat sich hier vom Sensus fidelium abgehoben. Das gängige Bewusstsein lautet wohl so, daß verantwortete Elternschaft einen wichtigen Wert darstellt, und wie diese zu leben ist, der Gewissensentscheidung der Gläubigen überlassen werden sollte.

b) Dementsprechend wird diese "Morallehre" überhaupt nicht akzeptiert, einfach weil sie praxisfern ist und auf einem völlig überholten Naturbegriff fußt.

c) Das geht so weit, dass selbst christliche Organisationen, die in der Familienberatung tätig sind und dort hervorragende Arbeit leisten, in Konflikt mit der Amtskirche geraten oder gar aufgelöst werden.

d) Diese Situation führt auch zu grotesken Situationen, dass für Handlungsweisen, die mit bestem christlichen Gewissen gelebt werden, Reue, Buße und Verhaltensänderung gefordert wird. So verliert auch das Bußsakrament seine Glaubwürdigkeit mit dem Ergebnis, daß es schlicht gemieden und ignoriert wird.

Diese schmerzliche Lücke müssen Scharen von Therapeuten auffüllen, die nicht selten sogar ehem. kath. Priester sind. Ein ganz großer und wichtiger Bereich ist der Kirche hier entglitten: Wenn sie nicht mehr die Funktion des guten Hirten, der sich um die verlorenen (bußfertigen) Schafe kümmert, erfüllen kann, ist ihre Kernaufgabe vertan. Und - wie soll sich die gespaltene Weltchristenheit versöhnen, wenn die Kirche nicht einmal mit ihren internen Sakramenten der Versöhnung umgehen kann und, anstatt Schafe heimzuholen, scharenweise vertreibt.

e) Das unselige Festhalten der Amtskirche an der aristotelisch-thomistischen Philosophietradition und das Ignorieren moderner philosophischer und pädagogischer Anthropologie führt zur Inkompatibilität von modernem mündigem Christentum und der r.k. Ehe- und Sexualmoral. Man muss die Gläubigen erst mal dort abholen, wo sie stehen, und dann genau analysieren, inwieweit moderne Human- und Erziehungswissenschaft durch unverzichtbare christliche Normen ergänzt werden kann und muss. Der ökumenische Blick über den Zaun, wie andere christliche Konfessionen von den Altorientalen bis zu den Freikirchen damit umgehen, mag dabei lehrreich sein.

f) Die "natürliche" Menschheit mit einer Weltbevölkerung von vielleicht l Million musste auf hohe Geburtenraten achten. Durch die Errungenschaften der "künstlichen" Medizin wurde die Überlebensrate der Neugeborenen von vielleicht 10% auf fast 100% gesteigert und die Lebenserwartung gut verdreifacht. Ein solcher künstlicher Eingriff wird von der Kirche akzeptiert; das kann aber bei keiner Tier- oder Pflanzenart gutgehen. Jeder, der auch nur eine kleine Ahnung von Ökologie hat, weiß, dass bei einem derart massiven künstlichen Eingriff in die Populationsbewegung ebenso künstlich gegengesteuert werden muss. Die Medizin für das schon apokalyptische Ausmaße annehmende Bevölkerungswachstum zu bejubeln und gleichzeitig für dringendste Gegenmaßnahmen zu verteufeln ist eine ähnliche Doppelmoral, wie sie schon in 6cd) aufgezeigt wurde. Für Doppelmoral und Scheinheiligkeit hat der moderne Mensch ein empfindliches Sensorium. Hier muss sich die Kirche selbst unangenehme Fragen stellen, vor allem auch, wenn ihr "Bewahrung der Schöpfung" ein Anliegen ist.
8.a) Ja. Das Geheimnis des Menschen hat in der intimen und sakramentalen ("Mysterion") Gemeinschaft von Frau, Mann und Kind, getragen von der verheißenen Präsenz Christi, seine innerste und grundlegendste Ausprägung, grundlegender noch als jede Art von kirchlicher Gemeinschaft.

b) Jede Art der Zersetzung dieser Gemeinschaft schmälert diese Offenbarung in der Familie. Deshalb wäre die Wiedereinführung der Priesterehe so wichtig, um gelebte, glaubwürdige Modelle und Vorbilder in der Kirche zu haben.

c) Glaubenskrisen des Einzelnen können in einem guten Familienklima in der Gemeinschaft ausgetragen werden; die Familie muß sich aber hüten, dogmatisch zu werden und dem Mitglied die Erfahrung zubilligen, das Leben auch einmal ohne Glauben zu versuchen. Es gibt keine Glaubensreifung ohne Glaubenszweifel.

9.Weitere Vorschläge:

a) Innerer Zusammenhang Ehesakrament/Priesterweihe:

Die größte Herausforderung ist die Erneuerung der theologischen Grundlagen für die Ehe- und Familienpastoral, die derzeitig sehr im argen liegen. Der wichtigste, von kath. Theologen bisher wohl übersehene Gesichtspunkt ist der innere Zusammenhang von Ehe- und Weihesakrament. Diese Idee ist von orthodoxen Theologen in Amerika entwickelt worden, um einen für die Ostkirche denkbaren Weg zum Frauenpriestertum zu finden. Das im Einleitungstext "Die Lehre der Kirche über die Familie" und in meiner Fragebeantwortung von 8a angedeutete Familienbild bildet eine hervorragende Grundlage, aber dieses sakramentale Eheverständnis muss mit der Priesterweihe zusammengeschaut werden. In den Ostkirchen ist der Konnex Ehesakrament-Priesterweihe alltägliche Selbstverständlichkeit. In der kath. Kirche ist diese Situation nur marginal und in Relikten gegeben, aber genau dort müsste man ansetzen, um zu einer Zusammenschau Ehe-Priesterweihe zu kommen: Beim verheirateten Priesterstand der Unierten (und konvertierter Priester anderer Konfessionen) und bei den (leider noch viel zu wenigen) verheirateten Diakonen.

b) Ökumenische Dimension einer Aufwertung der Ehefrauen beim Weihesakrament: Starken Stimmen für das Frauenpriestertum in der kath. Kirche (etwa nach altkath.-anglikanischem Vorbild) wurde zu Recht damit begegnet, daß das ökumenische Komplikationen mit den Ostkirchen zur Folge hätte (auch mit Blick auf die inneranglikanischen Zerwürfnisse in diesem Punkt). Hier liegt aber ein völlig anderer Denkansatz vor, der selbst aus der Ostkirche kommt und auch mit deren Sakramententheologie gut harmoniert:

Das enge sakramentale Band zwischen den Eheleuten darf nicht außer Acht gelassen werden, wenn das Weihesakrament "darübergestülpt" wird. Die Einheit der Eheleute bedingt, dass die Frau beim Weihesakrament nicht ausgeschlossen werden kann. Das Kirchenrecht fordert, dass sie mit der Sakramentenspendung einverstanden sein muss. Es kann aber vermutet werden, dass sie aufgrund des Ehebandes mit ihrem Gatten mit geweiht wird, was vielleicht in der Ostkirche aufgrund der schwachen Stellung der Frau wenig beachtet wurde, jetzt aber voll ins Blickfeld genommen werden muss. Das Weihesakrament kann das Ehesakrament nicht außer Kraft setzen: Die Frau ist dabei (Es darf ja auch kein Priester heiraten, wohl aber ein Verheirateter zum Diakon/Priester werden!). Die Aufwertung und Gleichstellung der Frau bedingt, dass sie aus dem Schatten des geweihten Gatten heraustritt, was jetzt auch theologisch zu reflektieren wäre.

c) Mögliche konkrete Schritte für eine bessere Präsenz der Frauen im katholischen Priesteramtsverständnis und zur besseren Nutzung der Berufungen: 1. Aktivierung der Priester ohne Amt (wahrscheinlich neuerliche Weihe mit Gattin nötig); 2. Aufstiegsmöglichkeit der verh. Diakone ins Priesteramt (ebenfalls Weihe mit Gattin); 3. Aufwertung der Frauen der unierten Priesterpaare: bei künftigen Weihen auch im liturgischen Ablauf die Frauen besser einbeziehen (z.B. Kronen für das Paar wie beim Eheritus). 4. Mit dem damit einhergehenden Bewusstseinswandel ist dann auch eine Diakonweihe für (unverheiratete) Frauen denkbar, wie sie bei manchen Ostkirchen noch praktiziert wird.

d) Neuordnung der Ehe- und Familienlehre auf Basis eines zeitgemäßen Naturbegriffes :

Vertiefung der Lehre von der Sakramentalität von Ehe und Familie und Befreiung der fortpflanzungsmedizinischen Gegebenheiten von der neuthomistischen Begrifflichkeit. Beispiel Tötungsverbot von der Empfängnis an: Ab wann ist der Keim Mensch? Die antike Lehre von der Präformation der Menschheit im männlichen Samen ist widerlegt; der Überfluss an Sperma ist ein Ausdruck natürlicher Selektion und keine moralische Kategorie. Mit der Zellverschmelzung werden die künftigen Erbanlagen festgelegt, aber noch nicht das künftige Wesen. Zahlreiche, vermutlich 50% der befruchteten Eier gehen spontan ab, ohne sich einzunisten: auch hier eine verschwenderische Natur mit selektivem Effekt. Weiter dauert es noch ca.14 Tage bis zur Scheidung von Trophoblast und Embryoblast. Gut die Hälfte des Zellmaterials des "Keimes" wird zur Plazenta, erst der Rest wird zum Embryo. Bei einer Entwicklungsstörung, der Blasenmole, bleibt kein Embryo; das Gewebe wird unter starken Blutungen abgestoßen oder muss entfernt werden. Aufgrund dieser embryologischen Befunde glaube ich, dass man erst 14 Tage nach Empfängnis von einem künftigen Menschen und daher von "Mord" bei einer Abtreibung sprechen kann. Bei Einnistungshemmern oder div."Pillen danach" sehe ich daher kein moralisches Problem; besser ist "Prophylaxe" allemal. Aber man müsste sie zulassen und Vor- und Nachteile der von der Medizin entwickelten Methoden undogmatisch bewerten.

e) Mittelfristig behutsame Neuordnung der Ehe- und Familienpastoral auf der Basis der bis dahin sanierten theologischen Grundlagen:

Wenn auf derartige Weise die theologischen Grundlagen neu reflektiert und einigermaßen auf der Höhe der Zeit sind, dann sollten die Zulassungsbedingungen zum Priesteramt und das katholische Eherecht nach byzantinischem Vorbild neu geregelt werden. Die Unierten Kirchen, wo vieles jetzt schon gilt, könnten die Vorreiter sein. Mit einer Erleichterung des Ritenwechsels bzw. -verstärkter Nutzung der "Biritualität" von Priesterehepaaren kann man Modellfälle schaffen und auf ihre Eignung prüfen, ohne eingefleischte Lateiner zu brüskieren. Bewährt sich das Modell der darauf aufbauenden byzantinischen Ehe- und Familienpastoral, könnte das byzantinische Eherecht nach vielleicht 20 Jahren auch im röm. Ritus eingeführt werden, so dass dann eine ehrliche und praxisnahe Ehe- und Familienpastoral möglich ist.

Dr. Emil Hocevar, 30.09.2014

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Nachdem die Familiensynode im Vatikan gestern zu Ende gegangen ist, die Ergebnisse einigen Organisationen und Theologen nicht weit genug gehen, möchte ich hier die katholische Ehe- und Sexualmoral im Hinblick auch auf die Scheidung aus der Perspektive der Liebe und damit aus der Perspektive Gottes darstellen, um alle Kritik, die aufgrund von Missverständnissen und aufgrund des Mangels von Hintergrundinformationen existieren, ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen!

Das Fundament für eine Partnerschaft und Ehe ist die Liebe. Menschen, die sich für eine Ehe entscheiden, haben sich bewusst, freiwillig und mit Begeisterung dafür entschieden, mit diesem/r Partner/Partnerin das Leben gemeinsam glücklich zu leben, bis dass der Tod sie scheidet. Das heißt, die Ehe ist eine langfristig angelegte Institution - dies ist allen bekannt. Das Fundament für eine glückliche Ehe, die ein Leben lang glücklich sein soll, ist die Liebe. In unserer Gesellschaft wird die Liebe zu 100% mit Sex gleichgestellt - wie man auch in allen Eheberatungsstellen als erstes gefragt wird: „Haben Sie noch Sex miteinander?" Wenn diese Frage verneint wird, dann sieht das ganze wieder kritischer aus, was das Fundament bezüglich einer glücklichen Beziehung angeht. Wie wir alle aber wissen, hat Sex nichts und zwar überhaupt nichts mit Liebe zu tun - es ist eine Illusion der Gesellschaft, da die Gesellschaft nur Sex in Kombination mit dem Begriff Liebe kennt. D.h. Sex ist eine Momentaufnahme, d.h. die Erfahrung „der Liebe" ist zeitlich beschränkt. Wie wir aber aus unserer Gesellschaft wissen, gibt es Sex auch in der Pornographie, im Rotlichtmilieu, bei Vergewaltigungen und bei Kinderpornographie oder Sexualverbrechen und wenn Sie jetzt behaupten, dass Sex etwas mit Liebe zu tun hat, dann sind Sie leider dem Irrglauben der Gesellschaft unterlegen.

Wenn Menschen sich lieben, kann dies im Sex zum Ausdruck gebracht werden, aber eben nicht nur im Sex und das ist das, was die meisten Menschen auf der Welt gar nicht wissen, dass Liebe unabhängig von Sex existiert. Gott ist Liebe und Gott hat keinen Anfang und kein Ende - Gottes Liebe ist immer und überall gegenwärtig, außer der Mensch entscheidet sich freiwillig gegen -die Annahme und gegen die Existenz Gottes, gegen die Liebe und gegen die Liebe Gottes - die Liebe Gottes ist dennoch vorhanden, aber sie wird absichtlich ignoriert. Das heißt, das Scheitern einer Ehe wird oft in Verbindung mit dem Fehlen der Liebe in Zusammenhang gebracht - das stimmt! Dass die Liebe aber nicht Sex ist, das wissen die meisten nicht. Nehmen wir unsere selige Mutter Teresa - sie hat mit ihrem Leben Liebe in die Welt so vieler armer und kranker Menschen gebracht - kostenlos und uneigennützig - das ist Liebe und zwar die wahre und echte Liebe und nur wenn die wahre und echte Liebe vorhanden ist, kann eine Ehe bestehen. Jetzt gibt es natürlich in Beziehungen manchmal Schwierigkeiten und egal was ein Partner auch versucht, um die Ehe zu retten, es hat keine positive Auswirkung - die Ehe scheitert trotzdem. Es ist die gleiche Entscheidung wie bei der Verweigerung der Annahme der Liebe Gottes, dass sich der Mensch freiwillig gegen das Anerkennen des Vorhandenseins der Liebe des Partners und den liebevollen Einsatz für die Beziehung und die Ehe verweigert, da diese Person sich anderweitig entschieden hat. Die Beziehung ist für diesen Menschen gelaufen und diese Entscheidung wird auch durch nichts rückgängig gemacht. Das heißt, das Scheitern einer Ehe liegt nicht immer aber auch an der bewussten Entscheidung gegen die Anerkennung der Existenz der Liebe, die z.B. vom anderen Partner in die Ehe gebracht wird. Und daher kann es auch zum Scheitern einer Ehe kommen, obwohl Liebe in der Ehe auf einer Seite vorhanden ist - meist jedoch scheitern Ehen daran, da niemals wahre Liebe in einer Ehe vorhanden war, sondern nur Sympathie, und andere Beweggründe für die Entscheidung einer Ehe ausschlaggebend waren. In unserer Gesellschaft fehlt nicht nur die Liebe sondern auch das Wissen, dass es Liebe überhaupt gibt - Liebe die grenzenlos, bedingungslos, heilend und bis in alle Ewigkeit gegenwärtig ist - nicht nur bei Gott, sondern auch in Seinen Kindern, den Kindern Gottes, die sich für ein heiliges Leben aus der Liebe Gottes heraus auch innerhalb den Familien entschieden haben (siehe die Mädchen von Garabandal, Spanien; Gott fordert nicht nur Heilige in religiösen Berufen - Mutter Teresa sagte, dass Heiligkeit kein Privileg einiger weniger ist. Heiligkeit sollte das Ziel oder besser der Anfang, das Leben und das Ziel eines jeden Menschen sein. Heiligkeit wird nicht dadurch definiert, dass man Wunder vollbringen kann wie Krankenheilungen, sondern die Liebe Gottes ist spürbar - der Segen Gottes kann auch die Herzen und die Seelen heilen. Daher ist es sicher auch der Fall, dass es heilige Priester gibt, die zwar keine Krankenheilungen bewirken, aber die Seele der Menschen ansprechen und zu Gott und zum Guten, zur Liebe und Nächstenliebe - und das ist das Ausschlaggebende - führen oder zurückführen. Der Glaube allein genügt nicht, es ist das Vorhandensein und das Leben in und aus der Liebe Gottes heraus, das die wahre Liebe und Kindschaft Gottes ausmacht!

Wenn die katholische Kirche sich bewusst für die passive Akzeptanz einer Scheidung aussprechen würde, würde sie dabei Gott vergessen. Die Liebe Jesu hat nicht nur Streitigkeiten überwunden, wenn Er Frieden gestiftet hat, sondern Seine Liebe - die Liebe Gottes hat auch in und durch die Auferstehung Jesu den Tod überwunden, d.h. die Liebe ist stärker als alle Probleme auf der Welt. Der heilige Thomas von Aquin hat gesagt (kein wörtliches Zitat aber inhaltlich): Das Böse ist im Vergleich zu der Liebe Gottes und der Macht der Liebe Gottes nur ein Körnchen Schmutz neben dem Schuh. Das heißt, der Schuh wird nicht einmal schmutzig. Aber wir sprechen eben von Gottes Liebe. Und wenn Menschen mit Eheproblemen zur katholischen Kirche kommen und von deren Schwierigkeiten berichten, dann würde die katholische Kirche ihrer» eigenen Glauben an den Allmächtigen Gott verleugnen, wenn sie sagen würde: „Ja, da kann man leider nichts machen." Schließlich glauben wir in der katholischen Kirche an die Auferstehung Christi und daher auch an die Macht der Liebe Gottes, selbst wenn unsere menschliche Liebe nicht ausgereicht hat, so kann sie doch im tiefen Gebet, das von Herzen kommt, in der Aufopferung der Kommunion beim regelmäßigen oder täglichen Kommunionempfang Jesus in diesem besonderen Anliegen aufgeopfert werden, dass Jesus durch Seine Auferstehung, die ja in der heiligen Messe gefeiert wird, Seine Gnade über die betroffenen Menschen ausgießt und Sein Segen spürbar wird und zur Lösung des Konfliktes beiträgt. Der heilige Pater Pio hat gesagt, wenn die Menschheit die Bedeutung der heiligen Messe kennen würde, dann müssten die Polizisten den Menschenstrom, der die heilige Messe mitfeiern möchte, aus Sicherheitsgründen überwachen. Er sagte aber auch, dass viele Menschen Gott in den Büchern suchen, er, also Pater Pio, allerdings, hat Gott im Gebet gefunden - im Gebet, das von Herzen kommt und nicht als Pflichtübung absolviert wird. Gott erhört jedes Gebet und jedes Gebet ist Ihm sehr willkommen und bringt auch seinen Segen (Pater Pio meinte auch, dass auch Gebete, die aus irgendwelchen Gründen nicht von Herzen und mit größter Freude gebetet werden, sehr wichtig sind, denn es ist das Gebet an sich, dass schon die Hinwendung zu Gott darstellt und das ist der richtige Schritt in die richtige Richtung.) Aber wenn das Gebet von Herzen kommt, dann wird es mit Liebe gesprochen und das ist die Sprache Gottes!!!

Somit sind für wirklich gläubige Menschen und die katholische Kirche mitsamt dem Papst und dem ganzen Vatikan alle Probleme mit Gottes Hilfe zu lösen. Wenn der Mensch sich aber gegen eine Lösung des Problems mit Hilfe der Liebe und der Macht der Liebe Gottes freiwillig entscheidet, dann kann die katholische Kirche nichts dafür, sondern dann ist dies eben eine traurige Entscheidung dieses Menschen. Die katholische Kirche aber wird niemals Gottes Liebe und Gottes Allmacht verleugnen, nur weil einige Menschen sich gegen Gott entscheiden, weil sie Gott vielleicht noch nicht kennengelernt haben oder weil das Herz aufgrund von traurigen Lebenssituationen verwundet oder verhärtet ist oder aufgrund von Fehlern oder Sünden die Existenz der Liebe Gottes nicht wahrnehmen kann. Hier ist das Wirken von Menschen notwendig, die wie Mutter Teresa sagte: „Carrier of the Love of God" sind und die Liebe Gottes zu den Menschen in ihren alltäglichen Lebenssituationen bringen.

Und wie Sie ja alle wissen, Jesus wartet immer liebevoll und hocherfreut auf Sie, wenn Sie Ihn auch untertags einmal in der Kirche besuchen kommen.
Möge die immerwährende Liebe Gottes in Ihrem Herzen ein Zuhause finden! So sende ich Ihnen allen Gottes allerreichsten Segen. Und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Jutta A. Kraft, 20.10.2014

Zuletzt geändert am 11­.09.2016