"Spontane Enzyklika zu Armut und Umwelt"
Anlässlich des Welttreffens der Sozialen Bewegungen vom 27. bis 29. Oktober 2014 in Rom hat Papst Franziskus am 28.10.2014 in der alten Synodenaula vor etwa 200 Vertreterinnen von verschiedensten Basisbewegung aus allen Kontinenten eine sehr bemerkenswerte Ansprache gehalten. Unter anderem sprach er davon, dass es darum gehe, „... sich zu konfrontieren mit den zerstörerischen Auswirkungen des Imperiums des Geldes: Zwangsumsiedlungen, leidvolle Migration, Menschenhandel, Drogen, Krieg, Gewalt und all jene Realitäten ...“. Von internationalen Journalisten wird diese aufsehenerregende Rede als weitaus radikaler und bedeutsamer als sein Lehrschreiben "Evangelii Gaudium" angesehen und als "spontane Enzyklika zu Armut und Umwelt" gewertet. Das Treffen war vom päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden unter Leitung von Kardinal Turkson organisiert worden. Die Ansprache liegt jetzt in deutscher Übersetzung vor.
> deutsche Übersetzung von Norbert Arntz
> spanisches Original auf der Webseite des Vatikans
> italienische Übersetzung auf der Webseite des Vatikans
> englische Übersetzung
> portugiesische Übersetzung
> französische Übersetzung
Zum ersten Mal hat ein Papst die Verantwortlichen von Sozialen Bewegungen aus aller Welt zu einem Treffen im Vatikan eingeladen. Es kamen ca. zweihundert Männer und Frauen aus allen Erdteilen, die engagiert sind in den Bewegungen Landloser Bauern, Ausgeschlossener Arbeitender, VertreterInnen selbstgeführter Betriebe, von MigrantInnen und BewohnerInnen von Elendsvierteln. So waren unter anderen die brasilianische Landlosenbewegung MST, der zambische Obdachlosen- und Armen-Verband, eine kurdische Jugendorganisation aus Syrien sowie eine Vereinigung koreanischer Bäuerinnen anwesend.
Organisiert vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden unter der Leitung von Kardinal Turkson und in Absprache mit den Repräsentanten der verschiedenen Bewegungen hatten sie sich der Frage gestellt, wie sich die Bewegungen den Problemen von Krieg, Vertreibung, Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit stellen sollten. Diskutiert wurden die Ursachen der weltweit wachsenden sozialen Ungleichheit und der Mechanismen von Exklusion. Die drei thematischen Schwerpunkte des Treffens waren: tierra – techo – trabajo: Land (Bauern, Landwirtschaft, Nahrungsmittelsouveränität und Umwelt), Wohnraum (informelle Ansiedlungen, Mangel an Wohnraum und arme urbane Peripherien) und Arbeit (informelle Arbeit, Kinder- und Jugendarbeit).
> Independent Catholic News 30.10.2014
> KNA 29.10.2014
> mehr Berichte
> Teilnehmende des Treffens 27.-29.10.2014
> Vorbericht Radio Vatikan 24.10.2014
Publik-Forum Dossier (5.12.2014):
Die Kraft der Armen. Radikal gegen den Kapitalismus
Papst Franziskus stärkt die Basisbewegungen. Zeugnisse einer denkwürdigen Konferenz
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Zuletzt geändert am 16.02.2015