Gebet in Zeiten des Terrors
Gott, Vater und Mutter, in unseren Gottesdiensten beten und singen wir –
und doch dreht sich oft alles nur um uns und unser geordnetes Leben.
Wir erschrecken erst dann,
wenn die brutale Wirklichkeit nicht mehr in der Ferne liegt,
sondern uns hautnah betrifft,
wenn der Terror, der an den Grundfesten unserer Welt rüttelt,
auch bei uns angekommen ist.
Wir beklagen jetzt die entsetzliche, sinnlose Gewalt gegen Menschen,
die sich nichts zuschulden haben kommen lassen und die Opfer des Terrors geworden sind;
denn wir haben uns zu sehr daran gewöhnt,
in einem Land des Friedens und Wohlstands wie auf einer Insel der Seligen zu leben.
Wir rufen laut nach Sicherheit,
die der Staat uns letztlich doch nicht garantieren kann;
denn wir haben uns zu sehr daran gewöhnt,
uns in Sicherheit zu wiegen, obwohl es in der Welt brennt.
Wir sind geneigt,
nach den furchtbaren Massakern alle Flüchtlinge und Asylsuchenden
unter Generalverdacht zu nehmen und in ihnen nicht die Opfer, sondern die Täter zu sehen;
denn wir haben uns zu sehr an den Gedanken gewöhnt,
das Fremde sei auch das Angstmachende, vor dem wir uns schützen müssten.
...
Wir bitten dich, Gott, du Vater und Mutter aller Menschen:
Lass uns erkennen, dass wir alle Brüder und Schwestern sind.
Die sinnlose Gewalt muss uns enger zusammenführen
und uns zu Mitmenschen machen. Amen
Magnus Lux, Juli 2016
Den vollständigen Text "Gebet in den Tagen des Terrors" finden Sie hier.
Zuletzt geändert am 30.12.2016