28.09.2008 - Neue Presse Frankfurt
Leserbrief: Limburger Bischof vom jesuanischen Vorbild weit entfernt
Ein Segenszeichen für zwei Menschen, dass Gott sie begleiten möge, ist dann weniger wichtig, als die zur Ideologie erstarrte Sexualfeindlichkeit innerhalb der katholischen Kirche. Dass die katholische Kirche sich mit einem solchen Verhalten immer weiter von dem jesuanischen Vorbild entfernt, interessiert offensichtlich die Hierarchie nicht ; denn sie verfügt über einen Wahrheitsmonopolanspruch und ein Bewusstsein, dass Gott sich nur in ihrer Kirche konkretisiert und alle anderen Religionen sich auf einem religiösen Irrweg befinden : extra ecclesiam nulla salus.
Bevor der Limburger Bischof sich diesen Schritt von Ausgrenzung, Diffamierung und Stigmatisierung einer anderen Lebensart von der römischen Zentrale hat goutieren lassen, wäre es sinnvoller gewesen, den Blick auf den zu richten, der vor 2000 Jahren sich von Nazareth aus auf den Weg zu den Menschen gemacht hat , um seine Botschaft der Liebe und Solidarität genau jenen Menschen seiner Zeit zu vermitteln – vor allem den Sündern, Kranken und gesellschaftlich Diskriminierten - , die sich nicht einer gesellschaftlichen Integrität erfreuen konnten ; vor allem mit diesem Personenkreis setzte sich Jesus an einen Tisch und hielt Mahlgemeinschaft! Genau diesen Menschen begegnete Jesus immer wieder mit emotionaler Zuwendung, Liebe und Vergebungsbereitschaft und schenkte ihnen auf diese Art und Weise Heil und Hoffnung. Hätte doch Tebartz van Elst ein wenig von dieser menschlichen Größe seines von ihm verehrten Vorbildes!
Paul Haverkamp, Lingen
Zuletzt geändert am 29.09.2008