25.10.2009 - Paulinus
Die Liebe muss immer über dem Gesetz stehen
Pfarrer Stefan Hippler aus der Eifel ist der weltweit beachtete Gründer des südafrikanischen Hilfs- und Betreuungsprojektes „Hope“ (Hoffnung).
Dabei erhob er auch die Forderung, der Papst solle den Gebrauch von Kondomen zulassen. Der Genannte wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet.
Die Deutsche Bischofskonferenz verlängerte nunmehr den Vertrag mit Pfarrer Hippler nicht mehr.
Das Bistum Trier stellte daraufhin Herrn Pfarrer Hippler dem Erzbistum Kappstadt für die nächsten 5 Jahre zur Verfügung. So kann er seine humanitäre Arbeit fortführen. Millionen von Aids-Kranken dürfen wieder mehr Hoffnung schöpfen. Kirchliche Helfer werden aus einer resignativen Situation herausgeführt. Herrn Bischof Ackermann möchte ich deswegen auf diesem Wege herzlich danken.
Das generelle kirchliche Verbot des Gebrauchs von Kondomen geht von einem überholten Weltbild aus. Was ist in unserer heutigen Welt noch natürlich ? Besonders in der Medizin sind Eingriffe in unsere Lebenswelt zur Lebensrettung und zur Lebenserleichterung nötig und unabdingbar geworden.
Die kirchliche Haltung muss ich deswegen als „Unterlassene Hilfeleistung“ kritisieren. Wieso fragen die verantwortlichen Dogmatiker nicht, was Jesus in dieser heutigen Situation tun würde ? Es müsste zumindest dem vor Ort tätigen Priester freigestellt sein, im Einzelfall Dispens zu erteilen. Die Liebe darf und muss immer über dem Gesetz stehen!
Die Haltung der offiziellen Kirche stellt eine Katastrophe im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit der Kirche dar. Wie bei Galilei wird sich die Kirche für diese Fehlhaltung entschuldigen müssen. Hoffentlich wird dies aber nicht so lange dauern wie bei ihm.
Hans Oehler, Bad Kreuznach
Zuletzt geändert am 24.11.2009