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Veröffentlicht am 31­.10.2016

9.11.2016 - Süddeutsche Zeitung

Leserbrief zu „In aller Heimlichkeit“ - SZ 29.10.41

Seit über. 60 Jahren beobachte ich das Thema „Zölibat“. Damals schon wetterte ein mir sehr gut Bekannter über den Zwang zum Zölibat bei Priestern, während zwei seiner Söhne den Zölibat verteidigten. Deren Meinung änderte sich schon bald, nachdem sie als junge Priester mehr Lebenserfahrung gesammelt hatten. Der eine Priester konnte sich laisieren lassen, der andere lebte „nach außen“ den Zölibat mit Wissen seines Bischofs, wie viele andere „Zölibatäre“.

Zigtausende Priester weltweit, weitgehend von ihren Gemeinden geschätzt, mussten ihre göttliche Berufung als Priester wegen des Zölibatszwangs aufgeben. Wahrscheinlich leben weitere Zigtausend den Zölibat „nach außen“. Die Folgen: Unwahrhaftigkeit und Unglaubwürdigkeit der Kirche, entwürdigend für die offiziell zölibatären Priester und vor allem deren Frauen und Kinder, die offiziell nicht existieren dürfen.

Ich fordere, dass endlich der Zölibat auf Dauer freigestellt wird. Wer wegen des Zölibatszwangs ausscheiden musste, soll als Familienvater bzw. Ehemann wieder seine Berufung zum Wohl der Gemeinden leben können. Damit ließe sich auch der zunehmende quantitative und qualitative Priestermangel lösen.

Walter Hürter, Ingolstadt

Zuletzt geändert am 10­.11.2016