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Veröffentlicht am 15­.09.2018

15.9.2018 - Rheinpfalz

Entschuldigung wird Problem nicht lösen

Zu: „Missbrauch: Papst beruft Treffen ein“ und „Es begann 2010 mit einem Brief“ (13. September 2018)

Es gibt keinen Zweifel: Die katholische Kirche steht vor einem gewaltigen Glaubwürdigkeitsproblem, dessen langfristige Auswirkungen heute noch niemand einschätzen kann. Sie könnten katastrophal sein.

Eines kann man aber schon heute klar sagen: Forschungsprojekte und  Entschuldigungen zur Aufarbeitung der Vergangenheit und Erklärungen zur Nulltoleranz in der Zukunft werden dieses Glaubwürdigkeitsproblem nicht lösen. Die Tatsache, dass sexuelle Missbräuche in der katholischen Kirche häufiger vorgekommen sind - wahrscheinlich immer noch vorkommen - als in anderen Kirchen und Institutionen deutet klar auf zwei Besonderheiten in dieser Kirche hin: auf den lebenslangen Pflichtzölibat und das Verbot der Frauenordination. Ohne die Abschaffung dieser beiden Regelungen wird sich nichts ändern und wird auch das Glaubwürdigkeitsproblem nicht zu lösen sein.

Dr. Rudolf Walter, Frankenthal

Zuletzt geändert am 15­.09.2018