18.01.2021 - donaukurier.de
Hoffnung auf Reformen nicht aufgegeben
Zum Artikel "Synodaler Weg - Letzte Chance?" , EK vom 15. Januar:
Der Eichstätter Bischof wendet sich gegen Wunschdenken kirchlicher Verantwortungsträger bei den Priesterberufungen und lässt durchblicken, dass demokratische Spielregeln in der Kirche nicht möglich seien. Wie seine Amtskollegen Voderholzer und Wölki gehört Gregor Maria Hanke zu den wenigen deutschen Bischöfen, die noch im Klerikalismus verfangen sind.
Bettina-Sophia Karwath, Leiterin der Fort- und Weiterbildung des pastoralen Personals im Bistum Eichstätt, hofft auf eine evangeliumsgemäße Erneuerung des Amtsverständnisses und ein persönliches Eingeständnis von Schuld und Versagen. Das Amt sei schwer beschädigt. Sie habe unter anderem eine kirchliche Bevorzugung des Klerikerstandes erlebt und ein Gegeneinander von Laien und Priestern sowie Überheblichkeit und unbegründete Vorrangstellung vieler Priester. Der Missbrauchsskandal sei nur noch ein zusätzliches Pfund auf einem sowieso schon maroden amtlichen Kirchensystem. Sie wünscht sich eine Kirche mit - und nicht für den Menschen.
Die "Wir sind Kirche"-Diözesangruppe Eichstätt hat auch nach mittlerweile genau 25 Jahren trotz anhaltender Dialogverweigerung des Bischofs die Hoffnung auf Reformen (zum Beispiel geschwisterliche Kirche, volle Gleichberechtigung der Frauen, Freiwilligkeit des Zölibats) nicht aufgegeben. Ihre Forderungen seit 25 Jahren sind weiter aktuell und im Kirchenvolk präsent.
Der Mitgliederschwund wächst zunehmend. Die Hoffnung auf Reformen sinkt. Wenn auch der "Synodale Weg" scheitert, verliert die Kirche in- und extern noch schneller an Bedeutung.
Walter Hürter
"Wir sind Kirche"
Diözesangruppe Eichstätt
https://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/leserbriefe/art75637,4734360,2
Zuletzt geändert am 18.01.2021