Wie sehr die Teilnehmer und Teilnehmerinnnen an der Gesprächsrunde, bis auf Bischof Hanke, begriffen haben, was sich ändern muss, kann man sich unter www.bistum-eichstaett.de/synodaler-weg anhören und ansehen. Für den Bischof ist Jesus Christus in erster Linie Mann und nicht Mensch geworden. Daher können Frauen angeblich nicht zu den Weiheämtern zugelassen werden. Er hält die Zölibatsverpflichtung für Priester für veränderbares Kirchenrecht, es sollte aber seiner Meinung nach nicht geändert werden. Er ignoriert damit auch, dass zigtausende Priester wegen des Zwangszölibats ihr Amt niederlegen mussten und der Priesternachwuchs weitgehend ausbleibt.

Bischof Hanke befürchtet eine Spaltung der Kirche durch Reformen. Diese ist aber längst gegeben, weil der Glaubenssinn des Kirchenvolks nicht mehr in Kirchenrecht und Kirchenorganisation zur Geltung kommt. Ich empfinde seine Befürchtung einer Kirchenspaltung als Drohung vor einem Erfolg des Synodalen Wegs im Sinne von Reformen. Der Bischof vermisst Spiritualität. Dabei geht es um zeitgemäße Änderungen über den Umgang der Glaubenden miteinander und nicht über Kernfragen des Glaubens. Das führt auch zu Änderungen der Spiritualität. Die Ursache von Kirchenspaltung kann darin liegen, dass die Machthabenden im Geist Christi ihre Macht teilen und nicht den Status quo einer absolutistisch verfassten Kirche verteidigen.

Walter Hürter
Sprecher "Wir sind Kirche"
Diözesangruppe Eichstätt

https://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/leserbriefe/art75637,4763147,2