30.9.2023 - Rheinpfalz
Leserbrief zu: „Fall Hengsbach belastet Bischofstreffen“
in der RHEINPFALZ vom Dienstag, den 26.9.23, Seite 3:
Bischof Bätzing hat recht: Mit dem Fall Hengsbach erreicht der Missbrauchsskandal eine neue Qualität. Ein Kardinal wird als Missbrauchstäter verdächtigt. Darüber kommt nur noch der Papst, aber auch da dürfte es unter den Renaissancepäpsten zahlreiche Missbrauchstäter gegeben haben. Ebenso wichtig wie die Empörung über die Missbrauchstäter ist aber die Frage nach den Ursachen der sexuellen Missbrauchstaten, und da ist in der katholischen Kirche vor allem der unsägliche Pflichtzölibat zu nennen. Es ist einfach empörend, dass man katholischen Priestern die Möglichkeit, eine Familie zu gründen, versagt, nur weil man unbeschränkt über sie verfügen will. Hier wird ein Menschenrecht mit Füßen getreten, nur weil man Macht über andere ausüben will. Es ist höchste Zeit, dass die Bischöfe und Kardinäle lautstark verkünden: Machen wir endlich Schluss mit dem unseligen Pflichtzölibat!
Dr. Rudolf Walter, Frankenthal
Zuletzt geändert am 02.10.2023