Anthony de Mello (4.9.1931 - 1.6.1987)
"Einen großen Teil unseres Lebens", so sagte er einmal, "bewegen wir uns entweder in der Vergangenheit, beweinen wir vergangene Fehler, sind bedrückt und schleppen schwere Schuldenlasten mit uns herum, oder wir beschäftigen uns mit der Zukunft, sind von der Angst gelähmt, was sie wohl bringen wird."
De Mello war kein theologischer Gelehrter, sondern ein Mann der Tat. Er liebte die Menschen, und er wollte ihnen helfen, ihre Probleme zu lösen und die Fesseln zu sprengen. Dazu trugen auch seine zahlreichen Bücher bei. Die Anekdoten und Weisheitsgeschichten vermitteln in einfacher Sprache Lebenshilfe für jeden. Für viele Menschen gehörten seine Ratschläge und Denkanstöße zur täglichen Lektüre.
Sie reagierten daher mit Unverständnis auf eine Notifikation des Vatikans, in der 1998 eindringlich vor den Schriften de Mellos gewarnt wurde. Als Begründung hieß es, sie widersprächen in vielen Dingen der katholischen Lehre. Seit der Notifikation geriet Anthony de Mello immer mehr in Vergessenheit. Elke Endraß erinnert an den indischen Jesuitenpater und sprach mit seinem ehemaligen Schüler Anand Nayak, der die von de Mello ins Leben gerufenen Sadhanas heute noch fortführt.
Podcast: "Der Pater, der die Fesseln löste" Bayerischer Rundfunk, 2. März 2008
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Zuletzt geändert am 03.03.2008