November - kfd-direkt
Bischof Wanke zu Reformen in der Seelsorge
Der Erfurter Bischof Joachim Wanke hat sich für tief greifende Reformen in der Seelsorge ausgesprochen. Die Ehrenamtlichen in der Seelsorge müssten mehr Verantwortung erhalten und übernehmen.
„Die katholische Kirche in Deutschland wird eine Kirche der Ehrenamtlichkeit sein, oder sie wird nicht mehr sein“, betonte er. (KNA) Joachim Wanke ist Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Die gewohnte Gemeindepastoral wird laut Wanke an Intensität verlieren. Kirchliche Schulen, Kindergärten und Sozialeinrichtungen seien als „Knotenpunkte der Pastoral“ zu stärken, weil viele Menschen solche Brücken zur Kirche eher beträten als Sakralbauten und Pfarrhäuser. Einrichtungen wie Ordenshäuser und Großereignisse wie Wallfahrten sollten zu spirituellen „Leuchttürmen“ in der Mediengesellschaft werden.
Der Vorsitzende der Pastoralkommission äußerte Verständnis für Trauer über den Verlust vertrauter seelsorglicher Möglichkeiten und Gewohnheiten. Dies dürfe aber nicht zum beherrschenden Grundgefühl werden. Fragen wie der Einsatz von hauptamtlichem Personal, die richtige Gemeindegröße und die Verwendung von Finanzmitteln dürften das Gespräch in einem Bistum nicht allein bestimmen. Sie müssten eingebettet sein in ein Nachdenken darüber, wozu Kirche eigentlich da sei. Bischof Wanke sprach Ende September bei einer Jubiläumstagung zum 60-jährigen Bestehen der katholischen Wochenzeitschrift „Christ in der Gegenwart“.
Zuletzt geändert am 17.11.2008