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Veröffentlicht am 27­.10.2009

27.10.2009 - Radio Vatikan

Würzburger Diözesanrat appelliert an Bischöfe wegen Zölibat

Der Würzburger Diözesanrat hat an die Bischöfe appelliert, den Zölibat bei der Kirchenleitung in Rom „zur Debatte“ zu stellen. In den Ortskirchen und auch auf Ebene der Weltkirche müsse ernsthaft über die Verknüpfung eines ehelosen Lebens mit der Zulassung zum Priesteramt nachgedacht werden, sagte der Vorsitzende Karl-Peter Büttner bei der Herbstvollversammlung des Gremiums am Wochenende in Würzburg. Bischof Friedhelm Hofmann sicherte den Delegierten zu, darüber in der Deutschen Bischofskonferenz zu sprechen. Hofmann unterstrich, dass ihn das Ausscheiden von drei Würzburger Diözesanpriestern in diesem Jahr, die den Zölibat nicht mehr leben konnten und sich für Ehe und Familie entschieden, sehr bedrücke und schmerze. Von den kirchlichen Vorgaben her sei aber kein anderer Weg möglich als die sofortige Entpflichtung von den priesterlichen Aufgaben. Einen ehrlichen Umgang mit dem Scheitern des ehelosen Lebens eines Priesters halte er für den einzig wahren. Deutlich widersprach der Bischof Unwahrheiten im Zusammenhang mit dem jüngsten Fall der Suspendierung des Pfarrers von Hammelburg. Sie sei nicht augrund anonymer Denunziation erfolgt. Solche Anzeigen würden „weder beachtet noch bearbeitet, sondern vernichtet“. Auch die bei dieser Gelegenheit wiederholte „Stammtischparole“, wonach bis zu drei Priesterkinder aus Kirchensteuermitteln alimentiert würden, sofern sie nur verschwiegen blieben, sei „unverschämt und unwahr“. (pm/kap)

Zuletzt geändert am 28­.10.2009