Oktober 2012 - Ja Kirchenzeitung
Kardinal Lehmann fordert „Kursänderung im Vatikan“
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil(1962-1965) habe es viele positive Anstöße gegeben, aber die Durchführung sei „mangelhaft“, so Lehmann. „Der Regierungsstil muss da anders werden.“ Für „nicht ganz geglückt“ hält Lehmann die Internationalisierung des päpstlichen Leitungsapparats. Es reiche nicht aus, nur Ausländer nach Rom zu berufen, „wenn unter Umständen nicht alle Fähigkeiten da sind“. Auch das Mittel der Bischofssynode werde nicht ausreichend genutzt, um Führungsaufgaben innerhalb der katholischen Kirche wahrzunehmen und zu verteilen.
Kritisch sieht der Kardinal auch einen wachsenden Einfluss des Vatikan auf die Ortskirchen. Dass Rom die deutsche Übersetzung des Messbuchs oder die Arbeiten an einem neuen Gesangbuch „kleinlich zensiert“, nannte Lehmann einen „Einbruch in das Liturgierecht“, den man sich „eigentlich nicht gefallen lassen darf“. Auch viele Voten aus der Würzburger Synode für Westdeutschland (1971-1975) seien seitens des Vatikan unbeantwortet geblieben.
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Zuletzt geändert am 17.10.2012