25.01.2013
Deutschsprachige Pfarrerinitiativen vernetzen sich
Die Lebendigkeit der Gemeinden vor Ort ist für uns ein großer Wert. Deshalb sind wir gegen die Schaffung großer pastoraler Räume als Antwort auf den sogenannten Priestermangel. Wir setzen uns für andere Formen von Kirchesein im Lebensraum der Menschen ein. Die Vielfalt der Charismen muss zur Geltung kommen unabhängig von Stand, Geschlecht und sexueller Orientierung. Oberstes Ziel ist eine menschennahe Seelsorge im Geiste Jesu.
Wir sind gegen die derzeitigen absolutistischen Strukturen in unserer Kirche und setzen uns für Bürgerrechte und Transparenz in der Kirche ein. ("Ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes", Eph 2,19) Deshalb haben wir uns im Deutschsprachigen Raum und international vernetzt, weil die Situation in der Kirche und in der Gesellschaft uns dazu drängt. Wir fordern die Bischöfe auf, sich im Sinne der Reformanliegen ebenfalls zu vernetzen.
München, 25. Januar 2013
Beim Vernetzungstreffen waren zusammen gekommen: Vertreter von Priester- und Pfarrerinitiativen aus den Diözesen Augsburg, Freiburg, München und Freising, Passau, Regensburg, Rottenburg-Stuttgart und Würzburg; Vertreter der Österreichischen Pfarrerinitiative, VertreterInnen der Schweizer Pfarrei-Initiative; Priester aus der Diözese Fulda.
Mehr Informationen:
www.pfarrer-initiative.org
www.pfarrer-initiative.at
www.pfarrei-initiative.ch
initiative-muenchner-kreis.de
Dies sei ein "kecker, aber ernst gemeinter Vorschlag", sagte der frühere Wiener Generalvikar Helmut Schüller (60). "Nicht die Bischöfe sind unsere Gegner, sondern das gewachsene System." Oberstes Ziel des Zusammenschlusses ist der Abschlusserklärung zufolge "eine menschennahe Seelsorge im Geiste Jesu". Dazu halten es die Initianten für notwendig, auch im Widerspruch zu "derzeitigen kirchenamtlichen Weisungen" zu handeln. Mit ihrer Vernetzung wollen die Reform-Pfarrer es der Kirchenleitung zudem erschweren, gegen einzelne von ihnen Sanktionen zu verhängen.
1.500 Seelsorgende
Der Zusammenschluss steht nach eigenen Angaben für rund 1.500 Seelsorgerinnen und Seelsorger, darunter Priester, Diakone, Pastoralreferentinnen und Katecheten. Die zahlenmässig stärkste Gruppe mit mehr als 500 Unterstützern besteht in der Schweiz, gefolgt von 470 in Österreich. Auch in neun von 27 deutschen Bistümern hätten sich inzwischen Gruppen gebildet, hiess es. Ausserdem bestünden Kontakte in weitere Länder wie Irland, Grossbritannien, die USA und Australien. Die Vertreter kündigten in München weitere gemeinsame Aktionen an.
Das Treffen fand auf Einladung des "Münchner Kreises" statt, dem sich 53 von etwa 1.280 Priestern und Diakonen der Erzdiözese München angeschlossen haben. Das Erzbischöfliche Ordinariat reagierte vorab mit demonstrativer Gelassenheit. Es sei grundsätzlich zu begrüssen, "wenn unsere Priester sich engagieren, wenn sie mitarbeiten wollen an der Reform der Kirche", sagte Bistumssprecher Bernhard Kellner im "Münchner Kirchenradio". Die Kirche müsse sich immer wieder neu auf ihre Zeit einstellen. Mit dem Zukunftsforum habe die Erzdiözese einen entsprechenden Schritt getan. Für eine konstruktive Mitarbeit seien alle Türen offen.
(kipa/kna/job)
http://kipa-apic.ch/index.php?&pw=&na=0,0,0,0,d&ki=239424
Der Würzburger Priester ist Sprecher der bundesdeutschen Priesterinitiativen. In Deutschland seien es vor allem die großen Pfarreiengemeinschaften mit denen die Geistlichen zu kämpfen hätten. „Uns kommt es vor, als würden die am grünen Tisch entworfen und wir als Pfarrer werden ausgeblendet“, so Feser. Die Priesterinitiativen verstünden sich dabei nicht als Gegner der Bischöfe. „Wir erwarten aber, dass die Dinge offen und transparent angegangen werden.“ Nach Angaben Fesers haben sich rund 40 Teilnehmer an dem Treffen beteiligt, dem im Herbst ein weiteres folgen soll. Bis dahin wollen sich die beteiligten Initiativen im Internet stärker austauschen und auch ähnliche Gruppierungen in Irland, Frankreich und Großbritannien mit einbeziehen. In einer gemeinsamen Erklärung forderten die Initiativen „eine menschennahe Seelsorge“. Häufig würden Priester „im Widerspruch zu derzeitigen kirchenamtlichen Weisungen handeln“, um der Lebenssituation der Menschen gerecht zu werden und glaubwürdig zu handeln. Gleichzeitig wandten sie sich „gegen die derzeitigen absolutistischen Strukturen“, die ihrer Meinung nach in der Kirche bestehen.
Insgesamt vertritt der Zusammenschluss nach eigenen Angaben rund 1500 Priester und Diakone, die sich sich gleichmäßig auf die vertretenen Länder verteilen. In der Schweiz zählen auch hauptamtliche Laienmitarbeiter zu den dort sogenannten Pfarreiinitiativen. Eingeladen hatte zu dem Treffen der „Münchner Kreis“, dem 53 von rund 1280 Priestern und Diakonen aus der Erzdiözese angehören. Bereits vor dem Treffen hatte Bistumssprecher Bernhard Kellner erklärt, dass man es grundsätzlich begrüße, „wenn unsere Priester mitarbeiten wollen an der Reform der Kirche“. (alb/kna)
http://www.muenchner-kirchenradio.de/nachrichten/nachrichten/article/priesterinitiativen-gruenden-netzwerk.html
Zuletzt geändert am 05.02.2013