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Veröffentlicht am 10­.10.2011

11. Oktober 2011: Konzilseröffnung vor 49 Jahren

Wir sind Kirche erinnert an die Konzilseröffnung vor 49 Jahren am 11. Oktober 1962

Anlässlich des 49. Jahrestages der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils ruft die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche dazu auf, das Problemlösungspotential dieses großen Reformkonzils für die aktuellen Krisen nicht nur in der Kirche, sondern auch in der Welt neu zu entdecken. Dieses Konzil hat entscheidende Impulse für eine „dienende und arme Kirche“ gesetzt und ist untrennbar mit dem Namen von Papst Johannes XXIII. verbunden, für den die diesjährige Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz den 11. Oktober als Gedenktag im deutschen Sprachgebiet festgelegt hat.

Die prophetische Hoffnung dieses großen Papstes kommt schon in seiner Rede zur Konzilseröffnung am 11. Oktober 1962 zum Ausdruck, als er vor denen warnt, die „meinen (...), in den heutigen Verhältnissen der menschlichen Gesellschaft nur Untergang und Unheil zu erkennen“. Gegen diese „Unglückspropheten“ setzt Johannes XXIII. den Appell: „In der gegenwärtigen Entwicklung der menschlichen Ereignisse, durch welche, die Menschheit in eine neue Ordnung einzutreten scheint, muß man viel eher einen verborgenen Plan der göttlichen Vorsehung anerkennen. Dieser verfolgt mit dem Ablauf der Zeiten, durch die Werke der Menschen und meist über ihre Erwartungen hinaus sein eigenes Ziel, und alles, auch die entgegengesetzten menschlichen Interessen, lenkt er weise zum Heil der Kirche.“

Die von Papst Johannes XXIII. intendierte Verbundenheit der Kirche mit der ganzen Menschheitsfamilie findet ihren Niederschlag in der Pastoralen Konstitution Gaudium et Spes über die Kirche in der Welt von heute, in der es heißt: „Das Konzil kann seine Verbundenheit, Achtung und Liebe gegenüber der ganzen Menschheitsfamilie nicht beredter bekunden als dadurch, daß es mit ihr in einen Dialog eintritt über all diese verschiedenen Probleme. Es geht um die Rettung der menschlichen Person, es geht um den rechten Aufbau der menschlichen Gesellschaft. Der Mensch also, der eine und ganze Mensch, mit Leib und Seele, Herz und Gewissen, Vernunft und Willen steht im Mittelpunkt.“ (vgl. GS Nr. 3)

Mit dem Aufruf „Zeichen der Zeit – Hoffnung und Widerstand“ ruft das Münsteraner Institut für Theologie und Politik zusammen mit der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche und vielen anderen Organisationen, Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen dazu auf, heute der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung in der Welt gerecht zu werden. 50 Jahre nach dem Konzilsbeginn wird dazu vom 18. bis 21. Oktober 2012 eine Konziliare Versammlung in Frankfurt stattfinden.

Weitere Informationen zum kommenden Konzilsjubiläum bei Wir sind Kirche:
www.wir-sind-kirche.de/?id=527

Papst Johannes XXIII. (Angelo Giuseppe Roncalli 25. November 1881 - 3. Juni 1963):
Am 28. Oktober 1958 zum Papst gewählt, kündigte er nur knapp drei Monate später, am 25. Januar 1959, in der Basilica San Paolo fuori le mura in Rom das Zweite Vatikanische Konzil an, das er dann am 25. Dezember 1961 (Konstitution „Humanae salutatis“) offiziell ausgerufen und dessen Beginn er am 2. Februar 1962 (Motoproprio „Concilium diu“) festgelegt hat. Das Konzil selber dauerte vom 11. Oktober 1962 bis zum 8. Dezember 1965 und hatte vier 4 Sitzungsperioden (Oktober – Dezember 1962; September – Dezember 1963, 1964, 1965. Am 3. September 2000 wurde er selig gesprochen.

Zuletzt geändert am 06­.01.2012