| |
Veröffentlicht am 10­.01.2014

Zur Weltbild-Insolvenz

Angesichts des zu befürchteten großen Arbeitsplatzverlustes, des enormen Wertverlustes des Medien-Konzerns durch die öffentliche Diskussion und der verlorenen Kirchensteuermittel in Millionenhöhe sieht die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche die Insolvenz des WELTBILD-Verlages als ein "verschlepptes Ende mit gravierendem Schrecken". Es ist sehr bedauerlich, dass - offensichtlich durch interne Differenzen zwischen den 14 Gesellschaftern bzw. Bistümern - die vorliegenden Sanierungskonzepte nicht konsequent umgesetzt bzw. weiterentwickelt wurden und die geplante Umwandlung in eine eigene Stiftung nicht gelungen ist.

Bei aller grundsätzlichen Problematik kirchlicher Wirtschaftstätigkeit stellt sich die Frage, warum es trotz erheblicher finanzieller kirchlicher Unterstützung nicht gelang, ein Wirtschaftsunternehmen nach ethischen Grundsätzen zu führen. Immerhin hat WELTBILD einen Marktanteil von etwa 20 Prozent im Buchhandelsgeschäft, ist die Nummer zwei nach AMAZON und hätte ein positives Gegenmodell zu rein profitorientierten und ausbeuterischen Geschäftsmodellen bieten können.

Nicht auszuschließen ist, dass durch eine (vorgeschobene) moraltheologische Debatte über einzelne Angebote der breiten Produktpalette und beflügelt durch die Kritik von Papst Benedikt XVI. an der "Verweltlichung" der Kirche bei seiner Freiburger Rede im September 2011 konservative Kirchenkreise ganz bewusst versucht haben, den kirchlichen Medienkonzenrn zu zerschlagen. Möglicherweise ist die Auseinandersetzung um weitere finanzielle Zuschüsse des angeschlagenen Konzerns aber auch Ausdruck eines Richtungs-Machtkampfes innerhalb der Bischofskonferenz bei der Nachfolge um den Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz, über die Mitte März 2014 zu entscheiden sein wird.

Wir sind Kirche fordert endlich eine vollständige Transparenz der gesamten kirchlichen Medienpolitik und -finanzierung. Bezüglich des WELTBILD-Konzerns: Welche Beträge sind bisher zum Medienkonzern geflossen und welche zurück? Aus welchen „Kassen“ und in welche „Kassen“ (Kirchensteuermittel, Bischöfliche Stühle, Stiftungen usw.) sind bisherige Transaktionen getätigt worden?


Wir sind Kirche-Bundesteam
Christian Weisner, Tel: 0172-5184082, presse@wir-sind-kirche.de
Sigrid Grabmeier, Tel: 0170-8626 290, grabmeier@wir-sind-kirche.de
Magnus Lux, Tel: 0176-41266392, Famlux@t-online.de

Wir sind Kirche-Augsburg
Herbert Tyroller, 0821-407766, tyroller@augustaKom.net
Wir sind Kirche-Eichstätt
Walter Hürter, Tel. 0841-33704, awhuerter@t-online.de


Fragen von "Wir sind Kirche"-Eichstätt an die Bistumsleitung Eichstätt
> Info 28. November 2013

'Wir sind Kirche' fordert Transparenz zur Weltbild-Pleite
> finanznachrichten.de / DPA 12.1.2014 -

"Kirche jagt Weltbild zum Teufel"
> stern.de 12.1.2014


Christian Weisner: »Wir zahlen die Zeche«
> DIE ZEIT 16.1.2014

> alle Artikel zu "Weltbild" auf der Wir sind Kirche-Webseite


Ausgewählte weitere Artikel
Katja Riedel und Jakob Wetzel: Krösus und Samariter
> Süddeutsche Zeitung 25.1.2014

Experte: "Weltbild"-Insolvenz wird kirchliche Banken treffen
> kath.web 21.1.2014

Börsenblatt-Dossier: > Link

Christiane Florin: "Die Feuerschlucker"
> Christ & Welt 04/2014

Zuletzt geändert am 25­.01.2014