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Veröffentlicht am 17­.06.2007

Herbert Haag-Preisverleihung 2007

Freiheit im Dialog mit andern Kirchen, Religionen und Kulturen


Die "Herbert Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche" verleiht am 24. Juni 2007 in Luzern ihre diesjährigen Preise.

Freiheit in der Kirche ist Voraussetzung für einen freien Dialog mit anderen Kirchen, Religionen und Kulturen. Für diesen Grundsatz stehen die drei Preisträger, welche die Herbert-Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche dieses Jahr auszeichnet: die Bethlehem Mission Immensee (Schweiz) und die beiden Theologen John Fernandes aus Mangalore (Südindien) und Xaver Pfister aus Basel.

Der Inder John Fernandes, Professor für Christentum an der staatlichen Universität von Mangalore (Südindien), hat vor zehn Jahren die Bewegung «Dharma Samanvaya» (Harmonie im Geist) ins Leben gerufen. «Gott ist grösser als alle Religionen. Darum muss es eine Spiritualität geben, die alle verbindet.» Danach suchen Christen, Hindus, Jains und Muslime gemeinsam. Fernandes setzt sich für ein neues Gesicht der Kirche Indiens ein: solidarisch im Kampf für Gerechtigkeit, offen gegenüber der indischen Kultur, ökumenisch in der Grundhaltung, konsequent an den Menschenrechten orientiert, auch innerhalb der Kirche.

Xaver Pfister steht seit 25 Jahren im Dienst der katholischen Erwachsenenbildung und der kirchlichen Informations- und Medienarbeit von Basel. Er will Differenzen offen austragen, mit Freimut zwischen den unterschiedlichen innerkirchlichen Kulturen vermitteln und Visionen einer lebendigen Konfliktkultur formulieren. Pfister geht davon aus, «dass die menschliche Person das Recht auf religiöse Freiheit hat» und betont «den Vorrang der Person vor der Institution und den Vorrang der Eigenverantwortung vor dem Gehorsam.»

Die Bethlehem Mission Immensee (BMI) hat vor 50 Jahren konsequent einen Weg eingeschlagen, der in der katholischen Kirche weltweit bislang einmalig ist: Männer und Frauen, Ledige und Verheiratete, Priester und Fachpersonen («Laien») sind gleichberechtigt. Gleichzeitig wurde das alte Missionsverständnis, das auf Bekehrung und Kirchengründung zielte, ersetzt durch das Konzept der Befreiungstheologie und jeder Einsatz steht unter der Leitung lokaler Partnerorganisationen. Dahinter steht ein Verständnis von Weltkirche als Solidar- und Lerngemeinschaft und die Option, dass Religion und Entwicklungszusammenarbeit zusammen gehören, was inzwischen auch staatliche Institutionen anerkennen.

"Freiheit in der Kirche ist Voraussetzung für einen freien Dialog mit anderen Kirchen, Religionen und Kulturen," sagt Erwin Koller, ehemaliger Leiter der "Sternstunden" beim Schweizer Fernsehen und Vizepräsident der Herbert Haag-Stiftung. "Wir haben dieses Jahr drei Preisträger, die dies in vorbildlicher Weise und seit Jahren praktizieren."

Die Preisverleihung vom Sonntag, 24. Juni, 17 bis 19 Uhr, im Hotel Schweizerhof Luzern, steht unter der Leitung von Professor Hans Küng, Tübingen. Im Festvortrag (in deutscher Sprache) wird John Fernandes von der Universität Mangalore in Südindien von seiner interreligiösen Arbeit berichten.

Die KirchenVolksBegehren Österreichs und Deutschlands haben im Jahr 1996 den Preis "Für Freiheit in der Kirche" der 1985 gründeten Herbert Haag-Stiftung erhalten.

Rückfragen an die Geschäftsstelle der Stiftung
Herbert Haag-Stiftung für Freiheit in der Kirche
Postfach, 6000 Luzern 15
Telefon 041 375 72 16 oder 041 370 39 71
Geschäftsführer: Andreas Heggli (andheg@gmx.ch)
www.herberthaag-stiftung.ch

oder an
Dr. Erwin Koller, Vizepräsident der Stiftung, 8610 Uster
Telefon 044 940 86 42, erwin.koller@setarkos.com

Zuletzt geändert am 26­.06.2007