| |
Veröffentlicht am 23­.10.2005

Bischofssynode

Wir sind Kirche zur Bischofssynode: Neue Offenheit aber mangelnder Mut

Die internationale Bewegung Wir sind Kirche begrüßt die neue Offenheit, mit der die Bischöfe auf der am Sonntag in Rom zu Ende gehenden Synode die pastoralen Probleme der Eucharistie besprochen haben, Probleme, die seit vielen Jahren immer wieder von Wir sind Kirche und vielen anderen Reformgruppen in aller Welt benannt worden sind.

Jedoch wäre es zutiefst zu bedauern, wenn über das "Aggiornamento" (Anpassung an die Erfordernisse von heute), das Papst Johannes XXIII, vor 40 Jahren verlangte und das jetzt durch so viele TheologInnen, Laien und auch durch eine beträchtliche Anzahl von aufgeschlossenen Bischöfen unterstützt wird, nur geredet worden wäre - ohne dass irgendwelche tatsächlichen Änderungen in den Richtlinien und in der Praxis der Kirche vorgenommen werden. Denn es wäre ein großer Schaden für die Zukunft der römisch-katholischen Kirche, wenn weiterhin nur die römische Kurie und die traditionalistischen Kreise den Weg vorschreiben würden - eine Sackgasse, wie so viele immer wieder versuchen deutlich zu machen.

Wir sind Kirche ist jenen Bischöfen, vor allem aus Dritte-Welt-Ländern, den USA und den Unierten Orthodoxen Kirchen, dankbar, die mutig genug waren, sich auf der Synode z.B. für die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten und verheirateter Männer zum Priesteramt ("viri probati") auszusprechen - auch wenn eigentlich die Fragen des Priestertums viel grundsätzlicher behandelt werden müssten. Bedauerlicher Weise scheinen die Fragen der Rolle der Frauen in der Kirche und der Laien nicht auf der Tagesordnung gewesen zu sein.

Die internationale Bewegung WIR SIND KIRCHE und ihre verschiedenen nationalen Gruppen haben sich intensiv mit dem Thema der Eucharistie befasst, das von der Bischofssynode in Rom diskutiert wurde. Zu Beginn der Synode unterbreitete die internationale KirchenVolksBewegung ihre Hoffnungen und Erwartungen in einem Appell an die Synodenväter. Die deutsche KirchenVolksBewegung hatte bereits Ende 2004 dem Generalsekretär der Synode eine Denkschrift mit ihren Hoffnungen und Wünschen übersandt..

Die 1995 in Österreich mit dem KirchenVolksBegehren gestartete internationale Bewegung WIR SIND KIRCHE hat sich in den vergangenen 10 Jahren über Deutschland und Europa auf alle Kontinente ausgebreitet. WIR SIND KIRCHE ist mit anderen innerkirchlichen Reformbewegungen auf der ganzen Erde vernetzt. Ziel ist, den Reformprozess in der römisch-katholischen Kirche weiterzuführen, der mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) eröffnet wurde, danach jedoch zu einem Stillstand gekommen ist.

Zuletzt geändert am 10­.05.2006