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Veröffentlicht am 14­.09.2007

14. September 2007 - Kölner Kirchenzeitung

zum Kommentar "Für eine gottzentrierte Kirche" vom 24.8.2007

Dieser Leserbrief wurde in der nachfolgenden Weise gekürzt und leicht verändert abgedruckt in Kölner Kirchenzeitung Nr. 37/07:

Sehr geehrter Herr Schmidt,
zu Ihrem Kommentar sind eine Reihe heftiger Widersprüche angesagt. Die katholische Kirche ist einfach erheblich priesterzentriert. Dazu wird erbittert um einzelne Worte im Gottesdienst gestritten. Die größte Katastrophe im Gottesdienst ist doch, dass der Priester an der falschen Stelle eine Kniebeuge oder Verbeugung macht. Da gerät in der Tat aus dem Blick, dass wir uns im Gottesdienst und Gebet eigentlich Gott zuwenden sollten.

Gott schenkt uns viel mehr Berufungen in den priesterlichen Dienst als Männer zum Priester geweiht werden. Es ist nur das Problem, dass die Kirche immer mehr Berufungen zurückweist.

Herr Kardinal Lehmann pflegt zu sagen: „Macht doch wenigstens, was ihr dürft!“ - Er meint damit, wir sollen als engagierte Laien doch alle Möglichkeiten des Kirchenrechts ausnutzen. Wir dürfen aber nicht, was wir dürfen!

Es ist leider eine beliebte Einrede von Bischöfen und Pfarrern, das alles, was an Ideen von getauften und gefirmten Christen kommt und jenen nicht passt, als unvereinbar mit dem Kirchenrecht und dem rechten Glauben erklärt wird. Leider sind gerade diese Menschen keine Analphabeten und können im CIC, in der Bibel und im Katechismus selbst nachlesen, was da steht und was da nicht steht.

Ich würde mir wünschen, dass die Verantwortlichen begreifen, dass wir mit wachsender Konfrontation zwischen Klerus und getauften und gefirmten kritischen Christen gar nicht weiter kommen.

Wilhelm Gatzen

Zuletzt geändert am 21­.10.2007