Christian Weisner
zum Artikel "Von Mitwissern und Wegsehern" über Missbrauchsstudie Passau
Missbrauchsstudie bringt erschreckende Zahlen ans Licht
Fast 700 Betroffene im Bistum Passau
> sueddeutsche.de 8.12.2025
Es sind die üblichen formelhaften Worte, die Bischof Stefan Oster bei der Veröffentlichung der Passauer Missbrauchsstudie verwendet hat. Ja, es ist „sehr schmerzhaft“, vor allem für die von sexualisierter Gewalt und auch von spiritueller Gewalt Betroffenen. In dem vorbereitetem Video an „die lieben Gläubigen und Interessierten“ werden die Betroffenen aber gar nicht angesprochen. Das tut sicherlich nochmals weh.
Mit dem Video vermeidet Bischof Oster auch sehr geschickt eine Pressekonferenz, auf der unliebsame Fragen gestellt werden könnten. Zum Beispiel, was er als „heilsam“ ansieht. Und warum er sich seit Jahren dem Synodalen Weg in Deutschland verweigert, der versucht, die Ursachen sexualisierter Gewalt zu erkennen und zu beheben, also zu „heilen“.
Wenn Bischof Oster aus der „Aufarbeitungsstudie lernen und Konsequenzen ziehen will“, sollte er schleunigst auch den weiteren Synodalen Weg in Deutschland nicht mehr blockieren, sondern mitgehen und auch mitfinanzieren, dem jetzt auch der Vatikan grünes Licht gegeben hat. Der Advent bietet eine Chance zur Umkehr, auch wenn es schwer fallen mag.
C h r i s t i a n W e i s n e r
Zuletzt geändert am 22.12.2025


Wir sind Kirche-Advents-Kalender 2025