17.9.2009
Radio Vatikan lässt Küng-Befürworter zu Wort kommen
Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und dem Tübinger Theologieprofessor sind bis heute alles andere als entspannt. Die Kritik Küngs, die katholische Kirche drohe unter Papst Benedikt XVI. zu einer Sekte zu werden, wies der Vatikan erst vor kurzem als "bitter und vage" zurück. Auch gehörte Küng zu den schärfsten Kritikern des Papstes wegen der Rücknahme der Exkommunikation von vier traditionalistischen Bischöfen Anfang 2009. Gerade als Deutscher hätte Benedikt die Reaktionen auf den anti-semitischen Bischof Richard Williamson vorhersehen müssen, so Küng.
Der Tübinger Theologieprofessor schweizerischer Herkunft kämpft seit langem gegen den Machtanspruch Roms. Als Vordenker eines friedlichen Miteinanders der Weltreligionen setzt er sich außerdem ein für deutlich radikalere Schritte in den Reformbemühungen der katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962- 1965).
Im September 2005 wurde der "Kirchenrebell" von Papst Benedikt, dem einstigen "Panzerkardinal" Joseph Ratzinger, zu einem Gespräch in die päpstliche Sommerresidenz in Castel Gandolfo eingeladen. Die Einladung des Papstes an seinen früheren Professoren-Kollegen überraschte viele und weckte bisher unerfüllte Hoffnungen, auf die auch Teufel wieder Bezug nimmt. "Ich habe es sehr begrüßt, dass unser Papst Benedikt ihn kurz nach seinem Amtsantritt in Castelgandolfo zu einem ausführlichen Gespräch empfangen hat und würde mich sehr freuen, wenn es zu weiteren Schritten käme."
Zuletzt geändert am 19.09.2009