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Veröffentlicht am 07­.10.2009

7.10.2009

Bischof Erwin Kräutler erhält Ehrendoktor der Universität Salzburg

Aufgrund seiner Verdienste um eine Verbindung von Theologie und Praxis, seines Engagements für die Umsetzung und Weiterentwicklung der Befreiungstheologie und der Verbundenheit mit Salzburg und seiner Alma Mater Paridiana wird an Bischof Erwin Kräutler das Ehrendoktorat der Theologie verliehen.

Erwin Kräutler wurde 1939 in Koblach (Vorarlberg) geboren und ist nach der Matura 1958 in die „Kongregation der Missionare vom Kostbaren Blut“ eingetreten. 1965 hat er an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Salzburg das Studium der Theologie und Philosophie absolviert. Im gleichen Jahr zum Priester geweiht, wurde er von seinem Orden als Missionar nach Brasilien entsandt.

Bischof Kräutler steht für einen entscheidenden Paradigmenwechsel der Theologie – für die erkenntnistheoretische und handlungstheoretische Perspektivenbildung im Fokus der Befreiungstheologie.

Seit 1980 ist er Bischof der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens. Die Prälatur Xingu liegt am Unterlauf des Amazonas, umfasst 350.000 km² und zählt etwa eine halbe Million Einwohner, davon ca. 1% Indianer.

Von 1983 bis 1991 war Bischof Kräutler Vorsitzender des Indianermissionsrats der Brasilianischen Bischofskonferenz. Dort war ihm die rechtliche und politische Anerkennung der indigenen Völker ein zentrales Anliegen. 1988 gelang es ihm mit internationaler Unterstützung, vor allem auch aus Österreich, die Rechte dieser Völker in der neuen Verfassung zu verankern.

Daher genießt Bischof Kräutler international hohes Ansehen. Sein Einsatz für Benachteiligte brachte ihn mehrmals in Lebensgefahr. So wurde er 1983 bei einer Solidaritätsaktion mit Zuckerrohrpflanzern von der Militärpolizei niedergeschlagen und verhaftet. 1987 wurde er bei einem inszenierten Autounfall schwer verletzt, ein Mitbruder kam dabei ums Leben.

Zuletzt geändert am 12­.10.2009