November/Dezember 2009
Initiative zur Rettung der Jesuiten-Zeitschrift „Orientierung“
Helfen Sie mit bei der Rettung der Schweizer Jesuiten-Zeitschrift „Orientierung“! Schreiben Sie eine E-Mail mit Namen, Berufsbezeichnung und Ort an die Initiative zur Rettung der „Orientierung“ c/o Dr. Paul Petzel petzelpaul@aol.com, in der Sie mitteilen, dass Sie als Mitunterzeichner des folgenden Schreibens auftreten möchten. > Hintergrundinformation |
Schreiben an die Oberen des Jesuitenordens in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland:
Sehr geehrter P. Provinzial,
in einem Brief vom 14. Oktober teilte uns Nikolaus Klein SJ mit, dass der Jesuitenorden die Entscheidung getroffen hat, die Zeitschrift „Orientierung“ zum 31.12.2009 einzustellen. Wir bedauern diese Entscheidung sehr und möchten Ihnen mit diesem Brief unsere Bereitschaft signalisieren, als langjährige Mitautoren und Leser nach Wegen aus dieser Krise zu suchen.
Wir sind davon überzeugt, dass die „Orientierung“ gerade in unserer Zeit notwendiger denn je ist. Die Rezeption des 2. Vatikanischen Konzils ist erst in einer Anfangsphase, und die mitteleuropäischen und auch deutschsprechenden Kirchen in Österreich, der Schweiz und Deutschland befinden sich in radikalen Umbrüchen und einer Suchbewegung nach ihrer zukünftigen Gestalt zu Beginn dieses 3. Jahrtausends. Gerade in dieser Zeit der Krise und Herausforderung sind der Jesuitenorden aber auch wir, als dem Jesuitenorden und der „Orientierung“ nahestehende und verbundene Personen, aufgefordert, miteinander neue Wege in die ungewisse aber stets von Hoffnung erfüllte Zukunft zu suchen. Wir verstehen, dass der Jesuitenorden durch seine Nachwuchsprobleme gerade in Mitteleuropa an den Grenzen seiner Belastung arbeitet, und wir sehen mit Sorge, dass die Last in immer mehr Bereichen den Jesuitenorden dazu führt, sich von langjährigen Verpflichtungen zurückzuziehen und die Mitarbeit in wichtigen Bereichen und Einrichtungen der Bildung, Seelsorge und Pastoral einzustellen.
Wir haben schon seit einigen Jahren mit besonderer Sorge die unermüdliche Mitarbeit der bisherigen Redaktion der Orientierung begleitet und noch vor wenigen Jahren durch die Herausgabe einer Festschrift für Nikolaus Klein SJ unseren großen Respekt und tiefe Dankbarkeit für deren jahrelangen Dienst an dieser Zeitschrift zum Ausdruck gebracht. Wir können nachvollziehen, dass der Jesuitenorden derzeit keine Möglichkeit sieht, der Redaktion die so dringend gebrauchten Nachwuchskräfte zur Verfügung zu stellen. Aber wir sehen auf der anderen Seite noch viel ungenutztes Potential und Kapazitäten gerade im Bereich von Laien-Theologen und Wissenschaftlern, die oft nach sinnvollen Beschäftigungen suchen, auf die zurückgegriffen werden könnte – in der Suche nach einer „gemeinsamen Zukunft“ als Kirche des Volkes Gottes.
So glauben wir, dass es durchaus möglich wäre, dem Jesuitenorden nahestehende Personen zu finden, die sich bereit erklären könnten, in der Redaktion der Zeitschrift „Orientierung“ mit zu arbeiten.
Auch in Bezug auf die finanziellen Belastungen sehen wir die Möglichkeit, durch einen Fonds der Mitautoren und einen schon vorhandenen, aber noch nicht organisierten „Freundeskreis“ der Orientierung, an der Zukunftsfähigkeit der Zeitung mitzuwirken. Und zu guter Letzt glauben wir daran, dass es möglich ist, neue Leser für die Orientierung zu erschließen, wenn es gelingt, die Leser und Autoren zur Mithilfe und zur Mitarbeit aufzurufen und insbesondere durch die verstärkte Nutzung des Internets neue Formen der Kommunikation für die Orientierung aufzuschließen. Wir sehen keine Zeitschrift im deutschsprachigen Raum, die die Orientierung auch nur annähernd ersetzen könnte – weder die Stimmen der Zeit , die Herderkorrespondenz noch Publik Forum oder Christ in der Gegenwart können die Lücke, die durch die Einstellung der Orientierung entstehen würde, wirklich schließen.
Deshalb wenden wir uns mit diesem Brief an Sie mit der Bitte um ein Überdenken Ihrer Entscheidung und mit der Anfrage, mit uns ein Gespräch zu ermöglichen, in dem wir zusammen eine Weiterführung der Orientierung erörtern könnten. Es ist „einfach“, eine Zeitschrift einzustellen – es ist fast unmöglich, eine so erfolgreiche Zeitschrift wie die Orientierung wieder aufzubauen bzw. neu zu etablieren. Der Verlust für viele Leserinnen und Leser wäre immens – und in Zeiten des Umbruchs und der Suche nach neuen Zukunftsgestalten der Kirche ein solches Printmedium mit seinem weit in gesellschaftliche Kreise hineinreichenden Spektrum mit internationaler und wissenschaftlicher Reputation und Beachtung aufzugeben, scheint uns ein Weg, der unter allen Umständen vermieden werden sollte.
Wir würden uns sehr über eine positive Antwort von Ihrer Seite freuen. Im Namen der Initiative zur Rettung der „Orientierung“
Erstunterzeichner:
Stefan Herbst
Gez.: Prof. Dr. Edmund Arens
Dr. Albert von Brunn
Beatrice Eichmann-Leutenegger
DDr.h.c. Rupert Neudeck
Dr. Paul Petzel
Prof. DDr.h.c. H.R. Schlette
Prof. Dr. Knut Walf
Kontakt zur Initiative zur Rettung der „Orientierung“:
Stefan Herbst
József Attila Utja 15b
1029 Budapest
Ungarn
Tel.: 0036-1-2757575
herbst.stef@web.de
Dr. Paul Petzel
Vulkanstr. 20
56626 Andernach
Deutschland
Tel.: 02632-48306
petzelpaul@aol.com
Zuletzt geändert am 16.12.2009