13.6.2010 - kipa/apic
Graz: Bischof Kapellari beruft Frauen in Leitungsgremium
Noch vor dem Sommer sollen erstmals zwei Frauen in das Konsistorium, das höchste Entscheidungsgremium der Diözese, berufen werden, gab Kapellari vor dem Diözesanrat bekannt. Ausserdem werde es in der Diözese in Zukunft möglich sein, dass ein Pfarrer einem Diakon oder hauptamtlichen Laienmitarbeiter die Teamleitung innerhalb der Pfarrei oder des Pfarrverbands überträgt. Auch andere Beteiligungsmodelle seien derzeit in Diskussion mit dem Ziel, die gemeinsame Verantwortung aller Getauften für eine lebensnahe und glaubwürdige Kirche zu stärken.
Zur Missbrauchskrise betonte der stellvertretende Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz den von der Kirche eingeschlagenen Kurs: "Von Anfang an habe ich eine umfassende Aufklärung und volle Transparenz sowie bestmögliche Prävention eingemahnt. Jetzt schon sei klar, dass bei der Bischofskonferenz in zwei Wochen den klaren Worten vieler Bischöfe und auch des Papstes ganz konkrete Taten und Massnahmen folgen werden", so Kapellari.
Zur Gesamtlage der Katholischen Kirche meinte der Grazer Diözesanbischof, dass sie sich insgesamt vor allem in westeuropäischen Ländern in einem starken und oft schmerzlichen Transformationsprozess befinde. Diesen gelte es mit Augenmass, Realismus und Kreativität aktiv zu gestalten. Vor diesem Gesamthintergrund sei auch die Entscheidung für ein "offenes Diözesangespräch" zu verstehen.
Zuletzt geändert am 13.06.2010