12.8.2010 - Kipa
Bischof Iby: Kirchenleitung darf sich Reformanliegen nicht verschliessen
Die Reformvorschläge könnten freilich nicht "von einer Kongregation oder von einer einzelnen Person entschieden werden", so Iby: "Das ist in grösserem Rahmen zu diskutieren, ich denke hier an eine Bischofssynode und vielleicht auch an ein weiteres Konzil."
Iby nahm in dem "Furche"-Interview auch zu jüngsten Vorschlägen des 91-jährigen brasilianischen Bischofs Dom Clemente Isnard Stellung, der im Wesentlichen drei Reformpunkte einmahnte: Erstens einen neuen Modus der Bischofsbestellungen und die Notwendigkeit, auch die Laien daran zu beteiligen; zweitens Änderungen hinsichtlich der Lebensform der Priester einschliesslich des Pflichtzölibats; drittens die Stellung der Frau in der Kirche. Iby dazu wörtlich: "Dom Clementes Vorschläge sind mutig; ich glaube, dass dieser Bischof in seiner Weisheit des Alters nicht persönliche Probleme, sondern Probleme der Kirche, die ihn bewegen, formuliert hat."
"Sandwich-Position"
Sein Amt als Bischof und die damit verbundene Mittlerrolle zwischen Rom und Heimatdiözese beschrieb Iby als "Sandwich-Position". Nachsatz: "Vor allem, wenn ich das Beharren auf Tradition von Rom, das sehr stark ist, hernehme, und auf der anderen Seite brodelt es an der Basis, wegen dieser Fragen." Aber es wäre schade, "wenn es hier zu Spaltungen käme". Die auf dem Tisch liegenden Fragen und Anliegen der Basis "müssen bearbeitet, diskutiert und entschieden werden".
Zum Thema Missbrauch räumte Iby ein, dass die Kirche viel Vertrauen verloren habe. "Das wiederzugewinnen bedarf vieler Arbeit."
(kipa/w/am)
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Zuletzt geändert am 14.08.2010