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Veröffentlicht am 23­.03.2011

23.3.2011 - Kipa

Bischof von St. Gallen: Für Lockerung des Pflichtzölibats

St. Gallen, 23.3.11 (Kipa) Nachdem der Pfarrer der Seelsorgeeinheit Gossau SG bekannt gegeben hat, dass er Vater werde, stellen verschiedene Medien die Frage nach dem Sinn des Zölibats. Der St. Galler Bischof Markus Büchel erklärte, er sei nicht für die Abschaffung des Zölibats. Er schlägt aber vor, dass man "auch Priester werden kann, ohne sich dem Zölibat zu verpflichten".

Diese Meinung sei in Europa weit verbreitet, sagte er gegenüber dem "Blick" (23. März): "Ich bin sicher nicht alleine mit meinen Ansichten." Und weiter: "Grundsätzlich muss man festhalten, dass der Zölibat auf Freiwilligkeit beruht: Niemand wird dazu gezwungen. Jeder Mann, der Priester werden will, entscheidet sich freiwillig dafür, dieses Versprechen abzugeben und mit den Konsequenzen zu leben." Er selber bereue die Entscheidung für den Zölibat bis heute nicht.

Doch im Fall Gossau gelten die bestehenden Regeln: Der betreffende Priester "muss sich entscheiden für die Frau und sein Kind oder für das Priesteramt. Beides, das ist klar, geht nicht."

Lockerung des Pflichtzölibats könnte helfen

Dem St. Galler Tagblatt sagte Büchel: "Eine Lockerung des Pflichtzölibats könnte helfen, dem Priestermangel in mitteleuropäischen Ländern zu begegnen." In zehn Jahren werden in seinem Bistum nur rund dreissig Priester jünger als 65 Jahre sein. Der Bischof relativiert gegenüber der Zeitung: "Es gibt viele Länder – etwa Frankreich oder dann in Afrika oder Lateinamerika –, in denen es weit weniger Priester pro Katholik gibt als bei uns."

Von den gemäss der Zeitung 142 Pfarreien des Bistums St. Gallen sind 88 in 20 Seelsorgeeinheiten organisiert, denen in der Regel zwei Priester zur Verfügung stehen. Weitere 27 seien wie Seelsorgeeinheiten organisiert, aber noch nicht offiziell errichtet.

(kipa/pem/am)

http://www.kipa-apic.ch/index.php?&pw=&na=0,0,0,0,d&ki=218324

Zuletzt geändert am 24­.03.2011