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Veröffentlicht am 24­.04.2011

24.4.2011 - kathpress.at

80 Prozent der deutschen Katholiken für Kirchenreformen

ZDF-Umfrage: Besonders ältere Gläubige für Veränderungen wie Ende des Pflichtzölibats und Weihe von Frauen

Berlin, 24.04.2011 (KAP) 80 Prozent der Katholiken in Deutschland fordern Reformen ihrer Kirche wie die Aufhebung des Pflichtzölibats und die Zulassung von Frauen zum Priesteramt. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, das die Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der ZDF-Sendung "sonntags" durchführte.

Dem am Samstag veröffentlichten Ergebnis zufolge sind selbst unter wöchentlichen Kirchgängern 61 Prozent für Veränderungen; 28 Prozent sprachen sich dagegen aus. Das widerlegt laut dem Sender das Argument, praktizierende Katholiken seien mit den bestehenden Verhältnissen zufrieden.

Besonders hoch ist der Reformwille bei älteren Katholiken: 84 Prozent der Gläubigen über 60 wünschen Veränderungen hin zu verheirateten Priester und Frauen am Altar. Im Bevölkerungsquerschnitt ohne Rücksicht auf die Konfession sind es 73 Prozent. Zugleich meinten 46 Prozent der häufigen Kirchgänger, die Kirche solle sich stärker an traditionellen Glaubensinhalten orientieren.

Hinsichtlich der wichtigsten Reformpunkte setzen 67 Prozent der praktizierenden Gläubigen die Möglichkeit verheirateter Priester an erste Stelle; für 19 Prozent hat die Frage des gemeinsamen Abendmahls Priorität, für 9 Prozent die Zulassung von Frauen zum Priesteramt.

Was den Umgang mit Missbrauchsfällen in katholischen Einrichtungen betrifft, sind 50 Prozent der Kirchgänger der Ansicht, die Kirche tue nicht genug zur Aufklärung; 41 Prozent finden das Krisenmanagement angemessen, 9 Prozent sind unentschieden. Die Hilfsangebote der Kirche für Missbrauchsopfer halten 29 Prozent der praktizierenden Gläubigen für ausreichend, 51 Prozent für unzureichend.

Das Urteil der Katholiken darüber, wie die Kirche auf den Missbrauchsskandal reagiert, hat sich gegenüber April 2010 verbessert. In der Gesamtbevölkerung halten jedoch unverändert nur 12 Prozent die Aufklärungsbemühungen der katholischen Kirche für überzeugend und 9 Prozent die Hilfen für Opfer angemessen.

Zollitsch gesprächsbereit

Die deutschen Bischöfe wollen in ihrem angekündigten Dialogprozess auch über die Frage des Pflichtzölibats diskutieren. Allerdings könne man "sicher nicht in solchen wichtigen Fragen so schnell zu einer Entscheidung kommen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, im Gespräch mit dem ZDF.

http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/38869.html




ZDF sonntags
Die Gläubigen fordern Veränderungen Umfrage: Mehrheit wünscht Heirat von Priestern

von Jürgen Erbacher

http://sonntags.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,8234465,00.html?utm_source=feedburner&utm_medium=twitter&utm_campaign=Feed%3A+heute2+%28heute2%29

Zuletzt geändert am 24­.04.2011