Irland: Bischof kritisiert Zölibat

Dublin, 13.9.11 (Kipa) Der frühere Bischof von Derry, Edward Kevin Daly (81), hat die Rolle des Zölibats in der katholischen Kirche kritisiert. "Ich frage mich immer häufiger, warum der Zölibat der entscheidende, heilige und unverrückbare Aspekt des Priesteramtes sein soll", schreibt Daly in seinem am Dienstag veröffentlichten Memoirenbuch "A Troubled See: Memoirs of a Derry Bishop".

Plakat an einer Protestaktion vor dem Dom in Fulda (Bild: KNA) » vergrössernUnd er fragt weiter: "Warum nicht Frömmigkeit, Überzeugung im Glauben, die Fähigkeit, im modernen Zeitalter zu kommunizieren, Ehrlichkeit, Integrität, Bescheidenheit, Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Respekt für Mitmenschen, Mitgefühl und Fürsorge?"

Der Zölibat halte viele geeignete Kandidaten vom Priesteramt ab, kritisiert Daly. Andere fähige Männer hätten deswegen ihr Amt zum grossen Verlust der Kirche niederlegen müssen. "Wenn es so weitergeht wie bisher, werden viele Gemeinden bald keinen Priester mehr haben, und die vorhandenen werden älter und überarbeitet sein", so der Altbischof.

Daly fügte hinzu, es gebe einen wichtigen und dauerhaften Platz des Zölibates in der Kirche. Er sei aber überzeugt, "dass es auch einen Platz in der modernen katholischen Kirche geben sollte für verheiratete Priester und für Männer, die sich nicht dem Zölibat verpflichten wollen".

(kipa/kna/gs)