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Veröffentlicht am 05­.06.2012

5.6.2012 - Kipa

Frauenorden stellen sich hinter Forderungen nach Kirchenreform

Linz, 5.6.12 (Kipa) Rückenwind für die innerkirchlichen Reformkräfte: Schwester Kunigunde Fürst (68), Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, stellte sich in einem Interview mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" (2. Juni) ausdrücklich auf die Seite der Reformer. Auch wenn Forderungen, wie jene nach einer Zulassung von Frauen zu Weiheämtern, "nicht die ersten Themen" seien, so spreche aus ihnen doch eine "grosse Unzufriedenheit".

Warum soll es nicht möglich sein, so Fürst, dass Frauen etwa als Diakonin zum Dienst in der Kirche beauftragt und geweiht werden? Sie vermutet dahinter "die Angst von Hierarchen, dass die Frauen zu nahe an das Priesteramt herankommen, möglicherweise auch an das Bischofsamt". Diese Angst sei jedoch unbegründet, da "wirklich berufene Frauen (...) keine Machtmenschen" seien, sondern sich bewusst als Dienerinnen in den Dienst Jesu nehmen lassen wollen.

"Gut vorstellen, wenn auch nicht für jede Frau" könne sie sich im Übrigen auch die Priesterweihe für Frauen. "Dinge verändern sich" - auch im Blick auf das heute gründlich gewandelte Selbstverständnis von Ordensschwestern: "Wir sehen uns nicht mehr als Dienstboten der Kleriker und sagen das auch."

Unnötiges Reizwort "Ungehorsam"

Als "sehr wichtig" bezeichnete Fürst auch die Anliegen der "Pfarrerinitiative" - auch wenn sie den "Aufruf zum Ungehorsam" nicht unterstütze. Ungehorsam sei ein "Reizwort, das die Sache in Misskredit gebracht hat". Wenig hält die Präsidentin der Frauenorden auch von etwaigen Sanktionen durch die Bischöfe: "Die Erneuerung der Kirche fängt unten an, von oben wird sie nicht kommen."

(kipa/kap/job)

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Zuletzt geändert am 06­.06.2012