22.7.2012 - Passauer Neue Presse
Passau: 800 Christen demonstrieren auf dem Domplatz + Fotos und Video
Lindinger: Schraml soll sich der Diskussion stellen
Sie wollen sich den Mund nicht weiter verbieten lassen, erklären Gläubige im Gespräch mit PNP-Mitarbeitern vor Ort. Symbolisch wurde deshalb am Passauer Domplatz das Schweigen gebrochen. Um dies zu bekräftigen, hatten sich die Demonstranten beim Marsch durch die Fuzo schwarze Bänder über den Mund geklebt. Am Domplatz wurden diese dann abgenommen. Ferner drückten die "Besorgten Christen" ihre Meinung - und Sorgen - auf Plakaten aus. So forderten sie unter anderem die Frewilligkeit des Zölibats. Und kritisierten Bischof Wilhelm Schraml, der sich nach ihrer Auffassung "über unsere Sorgen hinwegsetzt und nicht gesprächsbereit ist". Auch weitere Aktionen sind möglich, wie Organisator Lindinger ankündigte.
Die Aktion blieb friedlich, vor und nach der Demo wurde gebetet bzw. Kirchenlieder gesungen. Nur kurz kamen Misstöne bzw. Pfiffe auf. Pünktlich um 11.30 Uhr hatten die Glocken des Doms geläutet, aus Sicht der Protest-Anhänger länger als gewöhnlich. Dadurch wurde die Kundgebung gestört bzw. unterbrochen.
Ministranten legen Kutten vor dem Ordinariat ab
Auch viele der 50 Ruhstorfer Ministranten bekundeten ihren Ärger und legten im Anschluss an die Demo ihre Kutten - mit Grablichtern - vor dem Ordinariat ab. Sie wollen der Kirche nicht länger als Ministranten dienen, hieß es dazu.
Unter den Protest-Teilnehmern befinden sich auch Bürger aus Hauzenberg, die seit Samstag auch in die Causa Artinger involviert sind, denn: Ihr Pfarrer Josef Tiefenböck wird ab 1. November neuer Seelsorger in Ruhstorf. Am Freitag wurde bekannt, dass der bisherige Ruhstorfer Pfarrer Andreas Artinger, der wegen 15-facher Beihilfe zur Veruntreuung verurteilt ist, ins Dekanat Regen versetzt wird.
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http://www.pnp.de/region_und_lokal/stadt_und_landkreis_passau/pocking_bad_fuessing_bad_griesbach/474146_800-Christen-ziehen-durch-Passauer-Fuzo-Fotos-und-Video.html
Zuletzt geändert am 23.07.2012