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Veröffentlicht am 12­.02.2015

12.2.2015 - Christ & Welt

Out of Ergenzingen

Der 80-jährige Karl-Josef Rauber wird an diesem Samstag zum Kardinal ernannt. Er gilt als unauffälliger Diplomat, volksnaher Seelsorger – und als Kritiker Joseph Ratzingers

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„Er hat es verdient“, sagt der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper, der einst die Diözese Rottenburg-Stuttgart leitete. „Er ist ein wirklich ausgezeichneter Diplomat gewesen.“ Rauber selbst erzählt, dass er sehr überrascht war über die Nominierung. Längst hat er sich nach Rom aufgemacht, wo ihn nun einiges Tohuwabohu erwartet. „Ich bin nicht so sehr für das Getümmel“, sagt der eher schmächtig wirkende Erzbischof mit der Nickelbrille über die zu erwartenden Ehrerweisungen. Vielen, die dann mitfeiern werden, war der 1934 in Nürnberg zur Welt gekommene Rauber lange gar kein Begriff, so sehr war er durch Unauffälligkeit aufgefallen. „Er hat sich im Dienst der Weltkirche und der Päpste seit mehr als 50 Jahren durch Klugheit, Unbestechlichkeit und Unabhängigkeit des Urteils, Offenheit und Freimut ausgezeichnet“, preist ihn sein Freund, der Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann, in dessen Diözese Rauber 1959 zum Priester geweiht wurde. Lehmann lobt Raubers „Bescheidenheit und Demut im Auftreten, Unerschrockenheit und Standfestigkeit – gerade auch den Mächtigen gegenüber“. Diese Worte klingen nicht zufällig nach Papst Franziskus.

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> Christ & Welt 12.2.2015

Zuletzt geändert am 26­.02.2015