27.4.2016 - KNA
Papst Franziskus antwortet Hans Küng in Sachen Unfehlbarkeit
Dem Papst gelte für diese neue Denkfreiheit "mein tief empfundener Dank". Auf Nachfrage sagte Küng der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), er wolle den Wortlaut des Briefes aus Gründen der Vertraulichkeit nicht veröffentlichen. Anfang März hatte der Theologe in einem offenen Brief an Papst Franziskus zu einer Überprüfung des Unfehlbarkeitsdogmas aufgerufen. Nur so sei eine wirkliche Erneuerung der Kirche möglich. Themen wie die Verständigung zwischen den Konfessionen, die gegenseitige Anerkennung der Ämter und des Abendmahls, Fragen von Ehescheidung, Frauenordination und Zölibat sowie der "katastrophale Priestermangel" seien sonst nicht zu lösen. Küng war wegen seiner Infragestellung der päpstlichen Unfehlbarkeit in den 1970er Jahren in Konflikt mit dem Vatikan geraten und hatte seine kirchliche Lehrbefugnis verloren. Das Unfehlbarkeitsdogma wurde beim Ersten Vatikanischen Konzil (1869/70) in der Amtszeit von Papst Pius IX. verkündet.
Es besagt, dass der Papst bei Lehrentscheidungen in Glaubens- und Sittenfragen nicht irren kann. Die praktische Bedeutung des Lehrsatzes ist indes gering; bislang machte nur ein Papst davon Gebrauch. Das war Pius XII., der 1950 das Dogma von der leiblichen Aufnahme der Gottesmutter Maria in den Himmel verkündete.
Papst antwortet auf Küng-Schreiben
> Radio Vatikan 27.4.2016
Fr. Hans Kung says Francis responded to request for free discussion on infallibility dogma
> National Catholic Reporter 26.4.2016
EXCLUSIVE: Controversial Swiss theologian pleads with Pope Francis to solve problem of infallibility
> The Tablett 9.3.2016
Hans Küng: Der Fehler der Unfehlbarkeit (Außenansicht)
> Süddeutsche Zeitung 8. 3.2016
Der Text, der in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist, ist ein Drittel des englischen Artikels Text im "The Tablet", in dem Küng im Detail auf die Jahre 1950, 1958, 1965, 1968 und 1979/80 eingeht, bevor er zu seinem Appell an Papst Franziskus kommt.
Zuletzt geändert am 03.05.2016