27.-29. März 2015 - Freiburg
36. öffentliche Bundesversammlung „Partner oder Helfer? Strukturen der Mitwirkung von Laien in der röm.-katholischen Kirche“
Freitagabend: P. Klaus Mertes SJ "Im Gespräch"
Am Samstagmorgen überbrachten der Freiburger Generalvikar Dr. Axel Mehlmann (> PDF 2 Seiten) und der stellvertretende Diözesanratsvorsitzende Hermann Schwörer die Grüße des Erzbistums.
Samstagmorgen: Freundliche Grußworte von Generalvikar Dr. Axel Mehlmann und Hermann Schwörer, stellv. Diözesanratsvorsitzender
Unter dem Titel „Partner oder Helfer? Strukturen der Mitwirkung von Laien in der römisch-katholischen Kirche“ hielt Prof. Dr. Georg Bier von der theologischen Fakultät der Universität Freiburg, Arbeitsbereich Kirchenrecht und Kirchliche Rechtsgeschichte, am Samstagvormittag den Hauptvortrag im vollbesetzten Saal des Caritas-Hauses.
> Vortrag von Prof. Georg Bier (PDF 19 Seiten)
In seinem prägnanten Vortrag zeigte Prof. Bier die defizitären Strukturen der Mitwirkung von sogenannten „Laien“ in der römisch-katholischen Kirche auf. Nach dem bestehenden Kirchenrecht gibt es nur äußerst geringe Mitwirkungsmöglichkeiten der sogenannten „Laien“ bei wichtigen Entscheidungen und dies gilt nicht nur in theologischen, sondern z.B. auch in finanziellen Fragen.
Auch die verschiedenen Räte seien im Wesentlichen nur Beratungsgremien und darauf angewiesen, dass die klerikalen Entscheidungsträger um Rat fragen und auch bereit wären, diesen anzunehmen. Die kirchenrechtlichen Verfestigungen besonders seit dem 1. Vatikanischen Konzil (1870/71) hätten zu einer Unbeweglichkeit geführt, die jetzt nur schwer aufzulösen sei. Verantwortlich dafür sei jedoch nicht das Kirchenrecht, sondern das dem Kirchenrecht zugrunde liegende theologisch-dogmatische Kirchenverständnis. Hier wäre also der Hebel für Veränderungen anzusetzen. Die konzilsgemäße Theologie des Volkes Gottes muss wieder neu entdeckt werden, so das Fazit der Teilnehmenden.
> mehr zum Thema "Laien" in der Kirche
Samstagvormittag: Pointierter Vortrag des Kirchenrechtlers Prof. Dr. Bier im vollbesetzten Saal des Freiburger Caritas-Hauses
Stellungnahme zu Lineamenta und Fragenkatalog der Familien-Synode 2015
Die Bundesversammlung würdigte die vielfachen Reformimpulse von Papst Franziskus in den bisherigen zwei Jahren nach dem Pontifikatswechsel. Dies zeige sich beispielhaft mit dem von ihm eingeleiteten Synodalen Prozess der beiden aufeinanderfolgenden Familien-Synoden in Rom, der viele Hoffnungen auf Erneuerung geweckt habe.
Zu dem von den deutschen Bischöfen allerdings erst sehr spät vorgelegten und schwierig zu beantwortenden zweiten Fragenkatalog für die Synode 2015 verabschiedete die Bundesversammlung einstimmig eine umfangreiche Stellungnahme (www.wir-sind-kirche.de/files/2317_20150329_Stellungnahme.pdf). Statt sich zu intensiv mit dem diesem sperrigen Fragenkatalog zu beschäftigen, sollten die deutschen Bischöfe lieber auf die Beschlüsse der Würzburger Synode (1971-1975) sowie der darauf folgenden Diözesansynoden und diözesanen Konsultationsprozesse verweisen, die bereits wegweisende Beschlüsse für die Pastoral geschiedener Wiederverheirateter und andere nach wie vor drängende Fragen gefasst hätten.
Die in den vergangenen Jahrzehnten von Fachtheologinnen und -theologen sowie von einzelnen Ordinariaten erarbeiteten konkreten pastoralen Lösungsvorschläge sollten zusammengefasst werden. Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Bischof Dr. Heiner Koch und Kardinal Dr. Reinhard Marx, die die Kirche in Deutschland bei der kommenden Synode vertreten, sollten außerdem Fachtheologinnen und -theologen mit nach Rom nehmen und sich dafür stark machen, dass – wie bei der Synode 2014 – von den Bischofskonferenzen selbst bestimmte Expertinnen und Experten auch innerhalb der Synodenaula mitwirken können.
Über die von Rom sehr kurz gesetzten Fristen hinaus sieht Wir sind Kirche die Notwendigkeit, jetzt in Deutschland einen die Synode in Rom begleitetenden Synodalen Prozess zu eröffnen, den seit 2010 laufenden bischöflichen Gesprächsprozess zu verbindlichen Ergebnissen zu führen und eine Synode in Deutschland vorzubereiten („Bündnis für eine Synode“). Dies alles wären wertvolle Beiträge, damit die theologisch neuen Erkenntnisse wahrgenommen und diskutiert werden können und damit neben der Pastoral auch die Lehre der Kirche weiterentwickelt werden kann. Das bisher noch große Interesse des Kirchenvolkes an der Familien-Synode ist eine Chance, die nicht verspielt werden darf.
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Der Samstagnachmittag war geprägt durch aktuelle Berichte aus unserer Arbeit, u.a. über die „Familien-Synode“ als Jahresthema 2015. Den Antrag der zu Wir sind Kirche gehörenden „Aktion Lila Stola“ und ähnliche Initiativen der katholischen Verbände aufgreifend fordert die Bundesversammlung die Deutsche Bischofskonferenz auf, die jahrzehntelangen Bemühungen um den sakramentalen Diakonat der Frau ernst zu nehmen und sich nachdrücklich beim Apostolischen Stuhl für eine Änderung der Ämterstruktur einzusetzen. Am Abend berichten die Diözesan- und Themengruppen über aktuelle Projekte.
Am Sonntag ging die Bundesversammlung mit einer Stadtführung und einem Gottesdienst vor dem Freiburger Münster anlässlich des Weltgebetstages für Frauenordination zu Ende.
Sonntag: Stadtführung und Gottesdienst zum Weltgebetstag für Frauenordination
Die nächste öffentliche Bundesversammlung vom 23. bis 25. Oktober 2015 in Hofheim bei Frankfurt steht unter dem Thema „50 Jahres Zweites Vatikanisches Konzil - 40 Jahre Würzburger Synode - 20 Jahre Wir sind Kirche“. Hauptreferentin wird Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sein.
> Einladung, Tagesordnungsvorschlag und Anmeldeformular (PDF 2 Seiten)
> Wir sind Kirche-Pressemitteilung 29.3.2015
> regiontrends.de 18.3.2015
> Badische Zeitung 23.3.2015
> KNA 25.3.2015
> Stichwort Wir sind Kirche: KNA 25.3.2015
> KNA 27.3.2015
> Die Welt 27.3.2015
> Heilbronner Stimme 27.3.2015
> Südwest Presse 28.3.2015
> RTF.1 29.3.2015
> SWR Landesschau aktuell BW 29.3.2015
> Badische Zeitung 29.3.2015
> KNA 30.3.2015
Zuletzt geändert am 16.11.2016